"Wir machen Euch satt" in Berlin

Die Zahl der Teilnehmer war deutlich größer als im vergangenen Jahr. Etwa 1500 Bäuerinnen und Bauern versammelten sich am Samstagvormittag vor dem Berliner Hauptbahnhof, um für die Landwirtschaft zu demonstrieren. Vor einem Jahr hatte die Veranstaltung Premiere, die ganz bewusst als Kontrapunkt zu der "Wir haben es satt"-Demonstration angelegt war. Zusätzlich hat es weitere Veranstaltungen und Aktionen in verschiedenen Teilen Deutschlands gegeben, die dasselbe Motto trugen wie die Berliner Demo: "Wir machen Euch satt!".

Redet mit uns!

Vor allem geht es den Initiatoren Nadine Henke, Kathrin Seegers und Marcus Holtkötter darum, einerseits die Leistungen der Landwirtschaft herauszustellen, die von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt bleiben. Zum anderen ergeht aber auch der Appell an die Mitmenschen "Redet mit uns statt über uns!". Gerade diese Dialogbereitschaft wurde immer wieder betont.

Zahlreiche Redner aus allen Teilen Deutschlands standen bei der eineinhalbstündigen und komplett friedlich verlaufenen Veranstaltung auf der Bühne, Vertreter von kleinen Familienbetrieben ebenso wie solche der vermeintlichen Agrarindustrie, die größere Tierbestände haben, aber trotzdem Familienbetriebe sind. Anwesend waren viele Präsidenten der Landesbauernverbände bzw. ihre Stellvertreter, große Landfrauengruppen und auffallend viele junge Menschen.

Gegen Mittag folgte dann im Berliner Zentrum die wesentlich von Tier- und Naturschutzverbänden, aber auch von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) getragene Großdemo "Wir haben es satt". Im Vorfeld der Veranstaltungen hatten sich die Initiatoren mehrfach getroffen, um einen Dialogprozess zu starten und möglicherweise auch Gemeinsamkeiten auszuloten. So waren Vertreter der jeweils anderen "Fraktion" bei den Demonstrationen zu Gast. ri