Wenn der Hund krampft

Epilepsie ist bei Hunden eine relativ verbreitete Erkrankung. Bis zu fünf von hundert Hunden werden damit diagnostiziert, meldet der Bundesverband für Tiergesundheit in Bonn.

Bei einem epileptischen Anfall werden Nervenzellen im Gehirn übermäßig erregt, was zu Entladungen im Gehirn führt und die Anfälle hervorruft. Beispielsweise kann ein Hund unruhig herumlaufen und erbrechen. Dann fällt er zu Boden, seine gestreckten Beine beginnen zu zucken. Der Hund winselt, atmet schnell und heftig.

Nach wenigen Minuten ist der Anfall vorbei, der Hund steht auf, scheint zwar noch ein wenig desorientiert, will aber saufen und fressen.

Dackel und Schäferhunde öfter betroffen

Grundsätzlich kann die Epilepsie jeden Hund betreffen. Es gibt jedoch einige Rassen, die dieses Krankheitsbild wesentlich häufiger entwickeln. Dazu zählen Labrador und Golden Retriever, Schäferhund, Beagle, Boxer, Irish Setter, Spaniel, Pudel oder Dackel.

Der erste Anfall erfolgt meist zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr. Etwa 10 % der betroffenen Tiere erleiden nur einen einzigen Anfall, dessen Ursache meist nicht gefunden wird. Alle anderen sind von epileptischen Anfällen in mehr oder weniger großen Abständen regelmäßig betroffen. Zwischen den Anfällen verhalten sich erkrankte Hunde völlig normal.

Bei einem einmaligen Anfall oder isolierten Anfällen in Abständen von mehr als sechs Monaten besteht aus Sicht von Fachleuten noch kein Grund für eine medikamentöse Langzeitbehandlung.

Treten die Anfälle wiederholt und in kürzeren Abständen auf, ist nach gesicherter Diagnose eine konsequente Therapie erforderlich. Unbehandelt treten die Anfälle sonst in immer kürzeren Abständen auf und werden zunehmend weniger kontrollierbar. Das Risiko für Serienanfälle mit mehreren Krämpfen an einem Tag oder gar einen „Status epilepticus“, ein lebensbedrohliches Krampfgeschehen mit einer Dauer von 5 bis 30 Minuten, steigt.