Wasserkooperation halbiert Nitratwerte

Wasserkooperation Warendorf: Seit 1991 haben sich die Nitratwerte in vielen Brunnen der Wasserversorger im Schnitt um 50 % vermindert.

Im Kreis Warendorf sind die Nitratwerte in vielen der 67 Förderbrunnen der sechs Wasserversorger stark rückläufig. „Dieser schöne Erfolg ist das Ergebnis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit in der Wasserkooperation“, stellte Kreislandwirt und Kammervizepräsident Karl Werring auf einem Pressegespräch in Ostbevern fest.

Rund 10 Mio. m3 Grundwasser pro Jahr fördern die sechs Versorger aus ihren 67 Brunnen. Das Kooperationsgebiet ist 3250 ha groß. Der Kreis Warendorf hat insgesamt rund 90 .000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Geologisch ist der Kreis zweigeteilt. Im Norden wirtschaften die Bauern auf sandigen Böden, im Altkreis Beckum dominieren Lehmböden.

Langjährige Erfahrungen und Mess-Ergebnisse

Beim Start der Wasserkooperation 1991 waren die Nitratwerte im Raum Ostbevern/Füchtorf am höchsten. Inzwischen liegen langjährige Erfahrungen und Mess-Ergebnisse vor. Von 1991 bis August 2014 sanken die Nitratwerte in den 20 bis 30 m tiefen Förderbrunnen

  • Im Raum Ostbevern von 24 auf 10 mg,
  • in Everswinkel von 18 auf 6 mg,
  • in Füchtorf von 20 auf 13 mg und
  • im größten Wasserschutzgebiet des Kreises, Vohren/Dackmar, von 16 auf 12 mg.

„Unser Grundwasser ist heute sauber. Der Grenzwert laut Trinkwasserverordnung liegt ja bei 50 mg/l“, betonte der Wasserwerker Günter Kaulingfrecks.

Zwei Spezialpakete

Etwa 1000 ha im Kooperationsgebiet sind sehr wassersensibel. Für diese Flächen bietet die Kooperation den Landwirten zwei Spezialpakete an:

  • Bei Paket 1, etwa 600 ha von den 1000 ha, gibt es pauschal 25 oder 50 €/ha Ausgleich, wenn der Landwirt im Herbst mit seinen Nmin-Werten unter dem Durchschnittswert in der Kooperation bleibt und die NPK-Salden laut Feld-Stall-Vergleich bestimmte Werte einhalten.
  • Bei Paket 2 (etwa 320 ha) handelt es sich um ein Extensivierungspaket. Hier darf der Landwirt maximal 120 kg Gesamtstickstoff düngen (Gülle plus Mineraldünger). Die Ertragsminderung von 30 bis 40 % wird nach dem Deckungsbeitrag und aktuellen Getreidepreis entschädigt.

Karl Werring, auch Vorsitzender des Beirates der Wasserkooperation: „Wir waren angenehm überrascht, wie viele Landwirte Interesse an den Spezialpakten haben. Die Gelder werden abgerufen, und das ist auch gut so.“ Armin Asbrand

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe, Folge 26, vom 25. Juni 2015.