Was Kühe wollen

Prof. Marina von Keyserlingk erforscht an der Universität von British Columbia in Kanada das Verhalten von Milchkühen. Was sie dabei herausgefunden hat, stellte sie bei einem Seminar im Haus Riswick in Kleve vor.

Warum werden einige Kühe in der Transitphase krank und andere nicht? Und wie kann der Landwirt mit seinem Management verhindern, dass Tiere erkranken?

Gesünde Kühe sind dominanter

Sehr deutlich zeigen Versuche, dass Kühe, die in den ersten Tagen der Laktation an Metritis erkranken, bereits drei bis vier Tage vor der Kalbung weniger Trockenmasse aufnehmen, als Artgenossinnen, die ohne Krankheiten in die Laktation starteten. Die gesunden Kühe drängten die später kranken Kühe deutlich öfter vom Futtertisch weg als andersherum. Deshalb ist ausreichend Platz und ein Fressgitter für Kühe in der Transitphase unabdingbar, erklärte die Expertin.

Tief, eben und trocken

Was die Liegeboxen angeht, ist ihr Votum eindeutig: "Es müssen Tiefboxen sein. Matratzen bringen Lahmheiten und Schwierigkeiten." Und die Liegeboxen müssen gut gepflegt mit möglichst ebener Liegefläche sein. "Jeder fehlende Zentimenter Einstreuhöhe kostet zehn Minuten Liegezeit", verdeutlichte die Forscherin anhand von Versuchsergebnissen. Dabei hatte eine Doktorandin künstlich Kuhlen mit verschiedenen Tiefen in Liegeboxen erzeugt und die Liegezeiten der Kühe erfasst.

Unzweifelhaft ist auch: Liegeboxen müssen trocken sein. Das zeigte eine andere Studie. Kühe, denen feuchte Liegeboxen angeboten wurden, lagen fünf Stunden weniger pro Tag als die Tiere, denen trockene Boxen zur Verfügung standen. DQ

Weitere Erkenntnisse der kanadischen Forscherin lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 43/2014.