Wandel ohne Ende?

Ganz Nordrhein-Westfalen zählt nur noch 36.200 landwirtschaftliche Betriebe (mit mindestens 5 ha Nutzfläche). Bei der Datenstrukturerhebung, die vor gut einem Jahr in der Landwirtschaft durchgeführt wurde, war deren Zahl um 2200 gegen­über der Zählung 2007 geringer. Das entspricht einem Rückgang von ca. 2 % je Jahr.

Rückläufig ist auch die Zahl der Familienarbeitskräfte – deutschlandweit minus 12 %. Gleichzeitig nahm die Zahl der ständig angestellten Arbeitskräfte um 8 % zu.

Ein Blick auf die Altersstruktur der deutschen Bauern verheißt nichts Gutes: Sie werden immer älter. So waren laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2007 nur 6 % der Bauern jünger als 35 Jahre, 30 % aber älter als 55. 1991 lag der Anteil der unter 35-Jährigen noch bei 16 %. Laut Strukturerhebung 2010 ist die Hofnachfolge nur für rund 30 % der Betriebe geregelt, die einen Betriebsinhaber im Alter von über 45 Jahren haben.

Allseits Wachstum

Das Wochenblatt ist in Zusammenarbeit mit der BSB-GmbH Landwirtschaftliche Buchstelle der Frage nachgegangen, wie sich die Bestandsgröße spezialisierter Tierhalter verändert hat. Ob Ferkelerzeuger, Schweinemäster oder Milchviehhalter, allesamt haben ihre Bestände im Durchschnitt in den Wirtschaftsjahren 2005/06 bis 2009/10 vergrößert. Es wurden allerdings nur Betriebe betrachtet, von denen über den gesamten betrachteten Zeitraum Abschlüsse vorlagen.

Betriebe, die ausschieden, gingen also nicht in die Auswertung ein. Daher sind auch die mittleren Betriebsgrößen der spezialisierten Betriebe von 174 Sauen, 2038 verkauften Mastschweinen bzw. 60 Milchkühen größer als der Landesdurchschnitt. Die Sauenbestände wuchsen in den fünf Wirtschaftsjahren um 6 %, Schweinemäster wie auch Milchviehhalter legten dagegen doppelt so viel – fast 12 % – beim Bestand drauf.

Große wachsen stärker

Eindeutig ist zu erkennen, dass, egal, welche Produktionsrichtung betrachtet wird, die großen Betriebe schneller wachsen als die kleinen – zumindest bei den absoluten Tierzahlen. In Relation zur Bestandsgröße legten die mittleren Sauenhalter besonders zu (+8 %). Sowohl in der Milchviehhaltung als auch in der Schweinemast war das Wachstum im Verhältnis zur Betriebsgröße von den Kleinen bis hin zu den Großen nahezu gleich. Das heißt, der Zuwachs an Tieren stieg mit zunehmender Größe. Toe

Mehr zu diesem Thema lesen Sie in unserer Serie "Landwirtschaft im Wandel", deren erster Teil in Wochenblatt-Folge 18/2011 erscheint.