Vogelgrippe: "Krisenfall" ausgerufen

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat gestern im Landtag wegen des Ausbruchs der hochpathogenen Vogelgrippe vom Typ H5N8 im Landkreis Cloppenburg offiziell einen „Tierseuchen-Krisenfall“ ausgerufen.

Der nun offiziell geltende „Tierseuchen-Krisenfall“ ist für die von der Geflügelpest direkt betroffenen Erzeuger positiv, denn damit ist laut Angaben des Agrarressorts in Hannover die Kostenübernahme seitens der Tierseuchenkasse im Falle von notwendigen Tötungen von Beständen sichergestellt.

Der vom Minister einberufene Landeslenkungsstab Tierseuchenbekämpfung hat unterdessen weitere Maßnahmen beschlossen, um eine Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Dazu gehört, dass in einem Sperrbezirk mit einem Radius von 3 km um den Ausbruchsbetrieb die Bestände aller der dort ansässigen rund 60 Betrieben beprobt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen bis Weihnachten vorliegen.

Eine gute Nachricht hatte der Minister auch zu verkünden: Auf den zwei Kontaktbetrieben im Landkreis Vechta, die mit dem Ausbruchsbetrieb im Landkreis Cloppenburg zu tun hatten, konnte kein Vogelgrippevirus nachgewiesen werden.

Bislang 120.000 Tiere getötet

Insgesamt mussten dem Landwirtschaftsministerium zufolge bisher 120.000 Tiere getötet werden. Darunter waren rund 19.000 Stück im Ausbruchsbetrieb selbst, etwa 11.500 Tiere in einem nahe gelegenen Kontaktbetrieb sowie die Geflügelbestände der Höfe, die sich in einem Radius von 1 km um den Infektionsbetrieb befinden. Für den Landkreis Cloppenburg und auch für die benachbarten Landkreise Ammerland und Leer gilt weiterhin bis Freitag 18.00 Uhr ein sogenanntes „Stand Still“. Dabei dürfen in diesem Gebiet gehaltene Vögel weder in einen noch aus einem Bestand verbracht werden; lediglich für Eintagsküken gelten Ausnahmen. AgE


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