Topigs präsentiert neue Sau

Das „Beste aus zwei Welten“ verspricht die neue Sauenlinie TN70. Sie ist das erste Gemeinschaftsprodukt seit der Fusion von Topigs und Norsvin.

Wenn man Topigs-SNW-Geschäftsführer Eduard Eissing bittet, die Vorzüge der neuen Sauenlinie TN70 auf den Punkt zu bringen, antwortet er mit „höchste Ausgeglichenheit in allen Merkmalen“. Die Kreuzung aus der Large White Z-Linie von Topigs und der L-Linie der Norsvin Landrasse vereint deutsche und norwegische Zuchtansätze. Bei der Landrasse wurden Wurfgröße und Mastleistung mit leichtem Handling der Sau kombiniert. Die Z-Linie soll wertvolle Muttereigenschaften mitbringen, richtet sich aber ebenfalls auf Mast- und Schlacht­effizienz aus, so Zuchtmanager Ruud Sturkenboom. Somit sei die Fusion ein voller Erfolg.

Nicht nur Wurfgröße zählt

Die TN70-Sau wurde mit dem Ziel gezüchtet, jedes geborene Ferkel auch selbst aufzuziehen. „Dabei kommt es eben nicht nur auf die Anzahl der Ferkel an“, betont Eissing. Die Sau erbringe auch die passende Milchleistung und habe im Schnitt mehr als 15 funktionsfähige Zitzen. Bei den homogenen Würfen träten nur geringe Verluste auf. Dazu trage vor allem der ruhige und ausgeglichene Charakter der Sau bei. Wie Versuchsergebnisse außerdem zeigen, erreichen die Ferkel nach 21 Tagen ein Gewicht von 7,5 kg. In der Mast erzielen sie durchschnittliche Tageszunahmen von über 1000 g bei einem Magerfleischanteil von knapp 60 %, so Sturkenboom. Zur Belegung der TN70 empfiehlt das Zuchtunternehmen einen Piétrain-Eber.

Erste Jungsauen verfügbar

Die Vermehrungsbetriebe in Deutschland sind bereits in der Umstellung auf die neue Sauenlinie bzw. haben diese schon vollzogen. Ab Herbst 2016 sollen TN70-Jungsauen dann aus allen Betrieben verfügbar sein.

Einer der Jungsauenvermehrer ist Dirk Farwick aus Lüdinghausen. Er hält rund 850 Topigs-Sauen im 2,5-Wochen-Rhythmus. Auf seinem Betrieb begannen bereits 2014 die ersten Versuche zur Anpaarung der Topigs Z-Linie mit der Norsvin L-Linie. Den Betriebsleiter und seine Mitarbeiter begeistern die gleichmäßigen Würfe, die sehr guten Zunahmen und der einfache Umgang mit den Tieren.

Entspannte Ebermast

Auch Ulrich Fögeling, ebenfalls aus Lüdinghausen, hat sich mit der TN70 und ihren Nachkommen angefreundet. Er hält 200 Sauen im geschlossenen System und betreibt Ebermast. Die ruhige und ausgeglichene Genetik sieht er dabei als großen Vorteil. Insgesamt bereite ihm die TN70 vergleichsweise wenig Arbeit. Sie ferkele leicht ab und sei ruhig im Umgang. Im Vergleich zur bisherigen T 20-Sau erzielt Fögeling mit der TN70 rund 0,5 Ferkel mehr pro Sau und Jahr. Die Ferkel verwerten seiner Aussage nach ihr Futter gut und setzen viel Magerfleisch an. Die Tageszunahmen in der Mast liegen in seinem Betrieb bei 870 g. Am Schlacht­hof erzielt er stabil über 1,01 Indexpunkte je kg Schlachtgewicht. Viktoria Schulze Lohoff