Stromtrassen: Erdkabel statt Freileitungen



In der Bundesfachplanung sollten künftig bei neuen Gleichstromtrassen nicht weiter Freileitungen, sondern stattdessen Erdkabel Vorrang erhalten, erklären die Parteivorsitzenden von CDU, CSU und SPD in einer gemeinsamen politischen Vereinbarung. Die zusätzlichen Kosten für die Technologie seien dadurch gerechtfertigt, dass die Maßnahme zu mehr Akzeptanz und damit zu einem schnelleren Netzausbau führe.

Pilotprojekte geplant

Auch beim Wechselstrom soll gemäß der Vereinbarung jetzt stärker auf Erdkabel gesetzt werden. Deren Nutzung sei bei Wechselstrom aus technischen Gründen zwar erheblich schwieriger und teurer als bei Gleichstrom, mit zusätzlichen Pilotprojekten wolle man jedoch Erfahrungen sammeln und die technische Entwicklung vorantreiben, heißt es in dem Papier.

Darin betonen die Parteivorsitzenden außerdem, dass bereits bestehende Stromtrassen in Zukunft noch stärker als bisher genutzt und neue soweit wie möglich vermieden werden sollten. Daneben werden in der Vereinbarung die Ziele der Koalition zu den einzelnen Trassen SuedLink und Südost definiert. Es gehe darum, Strom aus erneuerbaren Energien zum Kunden transportieren zu können.

Keine Rücksicht auf Landwirte?

Der Deutsche Bauernverband (DBV) vermisst in der Vereinbarung eine Berücksichtigung der Interessen von Grundeigentümern. Er kritisierte, dass in dem Papier der Regierungskoalition weder die notwendige Rücksichtnahme auf Landwirte und Grundeigentümer noch die erforderliche Nachjustierung der Entschädigungssätze angesprochen werde.

Zwar sei die Erdverkabelung bei Gleichstromtrassen mit geringeren Eingriffen in die landwirtschaftlichen Böden verbunden als bei herkömmlichen Wechselstromtrassen; im Vergleich zur Freileitung bedeute die Erdverkabelung aber einen stärkeren Eingriff. AgE