Schweinefleisch: Preis unter Druck

Ein wieder größer werdendes Angebot schlachtreifer Schweine hat zu Monatsbeginn die Erzeugerpreise in Deutschland unter Druck gesetzt. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) musste ihre Leitnotierung für Schlachtschweine um 4 Cent auf 1,43 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) nach unten korrigieren.

Die Organisation sprach von einer „unausgeglichenen Marktlage“ und erheblichem Preisdruck durch die Schlachtbetriebe. Das verfügbare Angebot für die Vermarktungswoche beläuft sich bei den VEZG-Mitgliedern auf 238.000 Schweine; in der vorherigen Berichtsperiode waren es 6.300 Tiere weniger gewesen.

Der Markt ist gut versorgt

Marktbeobachtern zufolge ist der Markt bei gebremster Nachfrage der Schlachtunternehmen so gut versorgt, dass es zumindest regional zu Überhängen kommt. Zudem sei die Ausfuhr lebender Schweine nach Polen nach den jüngsten Preiserhöhungen in Deutschland rückläufig gewesen. Am Fleischmarkt habe der Anstieg der Schlachtschweinenotierung von 7 Cent/kg aus der Vorwoche nicht weitergegeben werden können, weshalb die Schlachter beim Ankauf der Schweine gebremst und massiv eine Rücknahme dieser Preiserhöhung gefordert hätten.

Im europäischen Ausland wird die aktuelle Marktsituation von führenden Notierungsstellen als "mehr oder weniger ausgeglichen" beschrieben. Von überzähligen Schweinen wie in Deutschland wurde nicht berichtet. Ob sich die eigentlich unveränderte Notierungserwartung in Spanien, Frankreich und Italien erfüllt, ist nach dem Minus in Deutschland aber fraglich. Sicher scheint, dass die belgische Danis-Gruppe ihre Schlachtschweinepreise noch diese Woche zurücknehmen wird. AgE