Schweine: Schützen Sie Ihren Bestand!



Zunächst traten Fälle der Durchfallerkrankung PED (Porcine Epidemische Diarrhoe) überwiegend in der Grenzregion zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf. Mittlerweile sind aber auch Schweinebestände in anderen deutschen Regionen betroffen. Dr. Claudia Lambrecht vom Schweinegesundheitsdienst der Land­wirt­schafts­­kammer NRW weiß, wie sich die Krankheit überlicherweise zeigt.

Wochenblatt: Woran leiden die Schweine bei PED? Wie hoch sind die Verluste in den Betrieben?

Lambrecht: Die Krankheits­symptome und deren Verlauf sind stark vom Alter der betroffenen Tiere und der Immunitätslage im Bestand abhängig. In einem bekannt gewordenen Fall aus einem nordrhein-westfälischen Schwei­ne­­mast­betrieb wird von einem gelb-grünlichen, dünnbreiigen bis wässrigen Durchfall bei stark gestörtem Allgemeinbefinden der Tiere berichtet. Das Durchfall­geschehen breitete sich in diesem Betrieb rasant im Bestand aus. Allerdings kam es nicht zu PED-bedingten Todesfällen bei den Mastschweinen. Nach etwa 14 Tagen traten auch keine klinischen Krankheitserscheinungen mehr auf.

Wochenblatt: Und wie ist die Krankheit in den Bestand gelangt?

Lambrecht: Die Eintragsquelle konnte in dem beschriebenen Praxis­fall aus der Region letztlich nicht geklärt werden. Generell wird das PED-Virus massiv mit dem Kot ausgeschieden und kann über infizierte Schweine, aber auch über kontaminierte Fahrzeuge (Tiertransport!), über virushaltige Materialien, über das Futter und über Personen sowie über andere Tiere wie Schadnager in den Bestand eingetragen werden. Für eine Übertragung reichen dabei offenbar schon minimale Mengen infektiösen Kots. Darüber hinaus gibt es auch Hinweise für eine Virusübertragung über die Luft.

Kein Impfstoff
Da es sich um ein Virus handelt, ist eine antibiotische Behandlung gegen PED nicht wirksam. Damit ließen sich bei Bedarf lediglich Sekundärerreger bekämpfen. An einem Impfstoff gegen PED wird zwar international gearbeitet. Er steht in Deutschland zurzeit aber nicht zur Verfügung.

Wochenblatt: Wie lassen sich die Schweinebestände am besten vor PED schützen?

Lambrecht: Es ist wichtig, den Bestand durch Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen gegen den Eintrag von Krankheitserregern – und nicht nur gegen Tierseuchen­erreger – abzusichern. Bei unklaren Krankheitserscheinungen sollte zudem sofort der Tierarzt zugezogen werden. In Verdachtsfällen stehen Labortests für einen schnellen Nachweis des PED-Virus zur Verfügung.

Problematisch ist, dass die klinischen Symptome bei PED offenbar mit zunehmendem Alter der Schweine weniger ausgeprägt auftreten. Deshalb besteht die Gefahr, dass das Problem nicht oder nicht rechtzeitig erkannt wird und das Virus unerkannt in weitere Ferkel­erzeugerbetriebe eingetragen wird. Dort kann es dann jedoch zu hohen Verlusten bei den Saugferkeln kommen, wie die Erfahrungen aus Asien und Nordamerika zeigen. Wal