„Schnäppchen“ aus Finnland?

Nur 7.000 € für einen Fendt Farmer 275 S, Baujahr 1992, mit Frontlader? Warum Gerhard W., Landwirt aus der Grafschaft Bentheim, mit dem Anbieter aus Finnland lieber doch nicht ins Geschäft kommen wollte.

In einer Tageszeitung im Kreis Warendorf stand: „Fendt Farmer 275 S mit Frontlader, Baujahr 1992, günstig abzugeben“. Die Anzeige enthielt eine E-Mail-Adresse, keine Telefonnummer. Auf eine Anfrage per Mail erhielt Landwirt Gerhard W. folgende Antwort: „Der Fendt Farmer 275 S mit Frontlader kostet 7.000 €, er ist im perfekten Zustand, scheckheftgepflegt, unfallfrei. Der Traktor hat deutsche Papiere und noch 16 Monate TÜV. Er hat 75 PS und 4.992 Betriebsstunden.“

Der Haken: Das Fahrzeug befindet sich zur Abholung und Besichtigung in Nuorgam, Finnland. Das Fahrzeug sei in Deutschland gekauft und dort mit allen nötigen Papieren zugelassenworden. Aufgrund einer Scheidung solle es nun schnell verkauft werden, deshalb der günstige Preis.

Abwicklung über Amazon Payments

Zur Abwicklung machte der Anbieter folgenden Vorschlag: Man könne den Schlepperkauf über den Treuhandservice von Amazon Payments abwickeln. In diesem Fall könne Gerhard W. das Fahrzeug vor dem Kauf fahren und sehen. „Amazon Payments wird den Kaufvertrag garantieren und sich auch um die Lieferung des Traktors nach Deutschland kümmern.“

Dieser Mail vom 21. Oktober war eine Kopie des Reisepasses von Peter L. angehängt. Zudem bot der tatsächliche oder vermeintliche Anbieter die Kontaktaufnahme per Telefon an.

Kein Geld überwiesen

Der misstrauisch gewordene Landwirt hat freilich nicht in Finnland angerufen und er hat auch kein Geld überwiesen, denn er ist davon überzeugt, an einen Betrüger geraten zu sein. Beweise für diesen Verdacht hat der Landwirt aber nicht.

Im Internet werden bei Traktorpool vergleichbare Fendt Farmer 275 S oder Fendt Farmer 275 SA, Baujahr 1990 bis 1992, 55 kW, für rund 17.000 bis 18.000 € angeboten. Diese Anbieter nennen in der Regel ihren Namen mit Adresse und Telefonnummer. Armin Asbrand

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in Wochenblatt-Folge 46/2014.