Schmidt: "Finger weg von der Milch"

In der Bild am Sonntag hat Bundesagrarminister Christian Schmidt vor einem ruinösen Preiskampf bei Grundnahrungsmitteln gewarnt und vom Lebensmitteleinzelhandel faire Preise gefordert.
"Ich appelliere an den Handel: Preiskampf mit Waschpulver meinetwegen - aber Finger weg von Fleisch und Milch." Discounter hatten im Mai die Preise für Milch, Butter und Sahne erheblich gesenkt.
Viele Milchbauern sind aus Sicht des Bauernverbandes wegen der gesunkenen Preise in ihrer Existenz gefährdet. Die Erzeugerpreise bei Milchprodukten seien von 40 Cent je Liter Milch im Januar 2014 auf unter 28 Cent im Juli 2015 abgestürzt. Gründe sind das Einfuhrverbot Russlands für Lebensmittel aus der EU sowie gesunkene Ausfuhren in Schwellenländer. Schmidt sagte, Angebot und Nachfrage auf dem Milchmarkt seien derzeit nicht im Gleichgewicht. Es sei viel Milch auf dem Markt, das drücke auf die Preise.
Der Vizepräsident des Bauernverbandes, Udo Folgart, hatte am Donnerstaggesagt, der aktuelle Milchauszahlungspreis sei nicht kostendeckend. Die Preise müssten dringend deutlich steigen. Er rief den Lebensmittelhandel zu einem "Ende der Niedrigpreisstrategie" auf. Nötig seien zudem eine Exportoffensive sowie verbesserte Molkereistrukturen.

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Quelle: topagrar.com