Schmallenberg-Virus: Nachweis bei Kälbern schwierig

Während das Krankheitsgeschehen im Rahmen des Schmallenberg-Virus bei Schafen langsam abzuklingen scheint, wird bei Kälbern eine mögliche Welle aufgrund der längeren Trächtigkeitsdauer erst in den kommenden zwei, drei Monaten erwartet.

Dr. Mark Holsteg vom Tiergesundheitsdienst NRW berichtete bei einer Fachbesprechung zum Thema Schmallenberg-Virus am gestrigen Montag in Münster, dass er auf einigen rinderhaltenden Betrieben bereits Kälber mit leichten Deformationen am Kopf, die ansonsten aber gesund scheinen, gesehen hat. Auch Tiere mit Verhaltensauffälligkeiten, die mit dem Schmallenberg-Virus zusammenhängen könnten, sowie einige Aborte mit mumifizierten Kälbern sind ihm in der Praxis bereits begegnet. Bislang wurde allerdings keines der Kälber mit Missbildungen, die vom Bild her eine Folge des Schmallenberg-Virus sein könnten, positiv auf den Erreger getestet.

Noch kein positiver Test bei missgebildeten Kälbern

Diese Beobachtung kann auch Dr. Martin Peters vom Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt (SVUA) Arnsberg bestätigen. Er berichtete bei der Veranstaltung in Münster von vielen missgebildeten Kälbern, die zurzeit beim SVUA zur Untersuchung eingehen. „Wir haben aber noch keinen einzigen Fall, in dem ein missgebildetes Kalb positiv getestet wurde “, sagte er. Auch in Niedersachsen wurde das Schmallenberg-Virus bislang noch nicht bei missgebildeten Kälbern nachgewiesen.

Blut der Mutter untersuchen

Die Veterinäre vermuten, dass Kälber – anders als Lämmer – das Virus im Körper während der längeren Zeit im Mutterleib bis zur Geburt eliminiert haben. Deshalb sollen die Mütter der betroffenen Kälber untersucht werden. „Wenn man ein Kalb mit Missbildungen zur Untersuchung an ein Veterinäruntersuchungsamt schickt, sollte am besten eine Blutprobe der Mutter beigefügt werden“, lautet die Empfehlung von Dr. Peters. Werde das Kalb trotz dringendem Verdacht auf Schmallenberg-Virus negativ getestet, könne das Blut der Mutter serologisch untersucht werden, um Gewissheit zu erlangen. hu

Einen ausführlichen Bericht über die Fachbesprechung zum Schmallenberg-Virus lesen Sie ab Donnerstag in Wochenblatt-Folge 6/2012.