"Schlaglöcher besser als Funklöcher"

Die Bedeutung einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur für die Landwirtschaft und die ländlichen Räume in Europa hat der zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger hervorgehoben.

„In ländlichen Regionen sind Schlaglöcher eher zu akzeptieren als Funklöcher“, sagte Oettinger bei der Konferenz „Farm & Food 4.0“ heute in Berlin. Der Kommissar bezeichnete einen zügigen Ausbau der Infrastruktur als unerlässlich für die Zukunft der Wirtschaft im Allgemeinen und der Landwirtschaft im Besonderen.

Gerade die Agrarbranche sei dringend darauf angewiesen, die damit einhergehenden Möglichkeiten nutzen zu können. Erforderlich seien Milliardeninvestitionen. Oettinger warnte in diesem Zusammenhang vor Halbherzigkeit. Entscheidend sei nicht die Versorgung mit Breitbandanschlüssen von 50 Megabit pro Sekunde, sondern die Bereitstellung eines flächendeckenden Mobilfunkstandards 5 G ab 2020.

Auch die Parlamentarische Staatssekretärin vom Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär, hält 50 Mb/sec für überholt. "Selbst dieser Standard ist in einigen ländlichen Gebieten in Deutschland bislang noch nicht erreicht", gab sie zu bedenken. Umso wichtiger sei es, diese Defizite so schnell wie möglich zu beseitigen.

Nach Einschätzung der CSU-Politikerin führt die Digitalisierung zu einem grundlegenden Wandel in der Landwirtschaft. Bär verwies auf eine Senkung der Produktionskosten und der Umweltauswirkungen durch einen präziseren Einsatz von Betriebsmitteln sowie einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit. Ziel müsse es sein, den „Bauernhof 4.0“ zum deutschen Erfolgsmodell zu machen. AgE