Sauerland: Mehr Windräder



Die Bezirksregierung Arns­berg hat im Juli 2014 erstmals im Entwurf ihres neuen Regionalplans Vorrangzonen für Windkraftanlagen ausgewiesen. Obwohl die Städte und Gemeinden die Planungshoheit haben, die Zonen also nicht in ihre Flächennutzungspläne übernehmen müssen, regt sich zum Teil heftiger Widerstand. Bürgerinitiativen sehen die Landschaft verschandelt, geschützte Vögel bedroht, ihre Nachtruhe gestört und die Immobilienpreise im Nahbereich der Anlagen im Sinkflug.

Solche und andere Hinweise halten der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE), der Bundesverband WindEnergie (BWE) sowie die EnergieAgentur NRW für irreführend, teils auch falsch. Damit werde gezielt Stimmung gegen die Windenergie gemacht.

Für mehr Akzeptanz werben

Die Organisationen wollen jetzt mit einer „Akzeptanz-Initiative“ gegensteuern. In einer Broschüre mit dem Titel „Windenergie im Fokus – Mythen und Wahrheit“ werden 17 Vorurteile sachlich geprüft. Dabei geht es zum Beispiel um die Windkraft im Wald, den Artenschutz, die Immobilienpreise und die regionale Wertschöpfung.

Zudem will die EnergieAgentur auf zwei weiteren Veranstaltungen, am 13. November in Soest und am 3. Dezember in Schmallenberg, mit Bürgermeistern, Ratsvertretern und der Bevölkerung ins Gespräch kommen. In Soest geht es hauptsächlich um den Artenschutz, in Schmallenberg um den Tourismus.

Auf einem Pressegespräch in Arnsberg wies BWE-Landesvorsitzender Klaus Schulze Langenhorst auf Folgendes hin. Das Land NRW will den Anteil des Windstromes am Stromverbrauch in NRW von heute 4 % auf 15 % bis 2022/23 steigern. Dieses Ziel ist nur zu schaffen, wenn genügend Stand­orte zur Verfügung stehen. Im Regierungsbezirk Arnsberg erzeugen derzeit etwa 400 Windkraftanlagen sauberen Strom. Bis 2023 müssen es insgesamt etwa 1.000 Anlagen der MW-Klasse (Megawatt) sein, um das Ziel zu schaffen. Armin Asbrand


Mehr zu dem Thema