Neue Ideen im Pflanzenbau

Rapsanbau regionalisieren?

Zunehmende Resistenzen, wegbrechende Zulassungen bei Insektiziden: Innovative Wege im Rapsanbau sind dringend nötig. Wissenschaftler der Uni Göttingen haben nun einen neuen Ansatz entwickelt.

Im Raps bereitet die Bekämpfung der Schädlinge zunehmend Probleme. Insektizide Beizen fehlen und kurz- und mittelfristig verlieren wichtige Insektizide die Zulassung. Neue Wirkstoffe sind nicht zu erwarten. Dabei ist der Einsatz in der Regel wirtschaftlich. Nach Untersuchungen der Universität Göttingen sind durch gezielte Insektizideinsätze Mehrerträge von 2 bis zu 10 dt/ha in Abhängigkeit vom Auftreten der Schädlinge, der Witterung und der Wuchskraft des Rapses möglich.

Entstehung von Resistenzen

Ein weiteres Problem: Resistenzen nehmen zu. Schon aus diesem Grund ist es wichtig, die Insektizide nur nach dem Schadschwellen­prinzip gezielt einzusetzen. Wer standardmäßig Insektizide zumischt, fördert die Entstehung von Resistenzen.

Rapsanbau synchronisieren

Die Gefahr wächst, dass bald keine Insektizide mehr zur Verfügung stehen. Dann gilt es, neue Wege im Anbau zu beschreiten. Hier machen sich die Wissenschaftler an der Universität Göttingen Gedanken. Einen interessanten Ansatz erläuterte Prof. Andreas von Tiedemann auf einer Veranstaltung des Rapool-Ringes. Der Wissenschaftler schlägt vor, den Rapsanbau in einem Umkreis von bis zu 12 km zu synchronisieren. In diesem Bereich sollten sich die Landwirte absprechen und in einem Jahr Raps anbauen, im folgenden Jahr aber im gesamten Gebiet nicht. Das würde den Schädlingen regional die Futtergrundlage entziehen und diese damit aushungern. „Dann haben die Schädlinge keine Chance, sich zu vermehren und sterben ab.“ Voraussetzung: Die Landwirte müssen sich in dem Gebiet mit ihren Fruchtfolgen absprechen. Der neue Ansatz soll in Modellregionen geprüft werden.