Problemwölfe: Schmidt hält Eingreifen im Ernstfall für denkbar


Der Wolf falle zwar unter den Artenschutz, dürfe aber nicht zum Problem werden. Zuvor hatte Niedersachsens Umweltministerium für den Notfall auch drastische Maßnahmen bis hin zur Tötung genehmigt.
„Der Schutz des Menschen hat immer Vorrang vor dem Artenschutz“, sagte Schmidt. „Hier gilt: keine Experimente, sondern das Prinzip Verantwortung.“ Der in Deutschland heimisch gewordene Wolf müsse sich an das Ökosystem und die dicht besiedelte Kulturlandschaft anpassen. „Auch Wölfe stehen wie jede andere Gattung nicht für sich allein und müssen in das Gesamtgefüge passen.“ Der Wolf müsse seine klassische Rolle als scheues Raubtier im Wald einnehmen, das von Wild lebt, sagte der Bundesagrarminister. Die Länder hätten Wolfs-Management-Pläne, die Rudel müssten intensiv beobachtet werden. „Die Fachleute vor Ort müssen immer die Kontrolle über die Entwicklung der Rudel haben.“
In Niedersachsen war die Debatte nach der Sichtung eines Tieres in einem Wohngebiet im Kreis Oldenburg weiter angefacht worden. Nach mehreren Meldungen und Fotos eines Wolfes in einer Siedlung in Wildeshausen berieten die Kreisstadt und das Umweltministerium in Anfang März über das weitere Vorgehen. Das Ergebnis: Wegen der befürchteten Gefahren könne das Tier mit Gummigeschossen vertrieben, betäubt und in letzter Konsequenz auch getötet werden, teilte das Ministerium damals mit. Diese Maßnahmen stünden im Einklang mit dem Bundesnaturschutzgesetz und dürften nur in Abstimmung mit den zuständigen Behörden ergriffen werden.

Quelle: topagrar.com