Erntebilanz

NRW: Leicht unterdurchschnittliche Ernte

NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser hat die erste amtliche Schätzung für die Getreideernte 2019 vorgestellt: Die Bilanz liegt zwar über dem Vorjahresniveau. Das fünfjährige Mittel wurde jedoch verfehlt.

Die Landwirte in Nordrhein-Westfalen haben in diesem Jahr der ersten amtlichen Schätzung zufolge eine unterdurchschnittliche Halmgetreideernte eingefahren. Wie Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser gestern in Düsseldorf berichtete, leitet sich aus den repräsentativen, auf mehr als 700 Feldern gemessenen Ergebnissen der besonderen Ernteermittlung ein Gesamtaufkommen von 3,84 Mio t Halmgetreide ab. Das bedeutet zwar im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 8,7 %; das fünfjährige Mittel wurde jedoch bei einer um 2,4 % kleineren Anbaufläche um 4,9 % verfehlt.

Erträge im Detail

Die Erträge lagen der Ministerin zufolge im Landesschnitt bei der Wintergerste mit 76,5 dt/ha und bei Triticale mit 70,2 dt/ha knapp über dem fünfjährigen Mittel. Bei den übrigen Getreidearten hätten die Hektarerträge im Mittel mit 81,6 dt beim Winterweizen um 4,2 %, beim Roggen mit 61,9 dt um 6,7 % und beim Hafer mit 49,4 dt um 10,8 % unter dem fünfjährigen Mittel gelegen. Dabei habe es jedoch sehr große regionale und einzelbetriebliche Unterschiede bei den Erträgen gegeben, die auch bereits innerhalb einzelner Schläge hätten festgestellt werden könne, erklärte Heinen-Esser.

Zur Qualität des Getreides stellte die Ressortchefin fest, dass diese überwiegend zufriedenstellend bis gut sei. Die Getreidepreise lägen jedoch - bezogen auf eine Tonne - mit 155 Euro bis 162 Euro für Brotweizen beziehungsweise 150 Euro bis 170 Euro für Futterweizen unterhalb der Erwartungen der Erzeuger.

Schwierigere Situation bei anderen Kulturen

Wesentlich schwieriger als bei Getreide stellt sich momentan laut Heinen-Esser die Situation in Nordrhein-Westfalen bei anderen Kulturen wie Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln sowie auf dem Grünland dar. Auch hier seien die Unterschiede in Abhängigkeit von den Niederschlägen und bei Kartoffeln zusätzlich von den Beregnungsmöglichkeiten enorm. Welche Erntemengen hier zu erzielen seien, werde auch von den Regenfällen in den nächsten Wochen abhängen. Auf den Grünlandflächen hätten ein sehr guter erster und größtenteils ein zufriedenstellender zweiter Schnitt geerntet werden können, so die Ministerin. Danach habe die Trockenheit jedoch zu einem weitgehenden Wachstumsstillstand geführt.