Niedersachsen fördert Anbau von Eiweißfutterpflanzen

Seit Jahren geht der Anbau von Eiweißfutterpflanzen wie Futtererbsen, Ackerbohnen oder Lupinen in Niedersachsen kontinuierlich zurück. Stattdessen werden große Mengen Soja importiert, um den Bedarf der Tierhaltungsbetriebe zu decken. Jetzt möchte Landwirtschaftsminister Christian Meyer dafür sorgen, dass die niedersächsischen Landwirte wieder vermehrt selbst Eiweißfuttermittel anbauen.

Das neue Eiweißfutter-Projekt ist Teil einer Eiweiß-Strategie, die die rot-grüne Landesregierung im Koalitionsvertrag als Ziel vereinbart hat, heißt es in einer Pressemeldung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums. Die Maßnahme „Etablierung heimischer Eiweißfuttermittel in Niedersachsen" steht unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und wird von Eberhard Prunzel-Ulrich geleitet. Als Verbundpartner fungiert das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen (KÖN).

Hier steckt Eiweiß drin
Leguminosen sind wichtige Eiweißfutterpflanzen. Zu den Hülsenfrüchten zählen neben Erbsen, Bohnen und Lupinen auch Feinleguminosen wie Klee und Luzerne. Neben ihrem hohen Eiweißgehalt haben sie noch weitere positive Eigenschaften: sie fixieren mithilfe von Bakterien Stickstoff aus der Luft im Boden und tragen damit zur Bodenfruchtbarkeit bei.

Für das drei Jahre bis zum Herbst 2017 laufende Projekt stellt das Land rund 520.000 € zur Verfügung. Das gesamte Projekt setzt sich aus acht Modulen zusammen. Dazu gehören unter anderem eine intensive Zusammenarbeit mit Akteuren in anderen Bundesländern, Behörden und Futtermittelfirmen sowie die Vernetzung von Demonstrationsbetrieben. Überdies sollen neue Möglichkeiten geprüft werden, wie Leguminosen aufbereitet, getrocknet und gelagert werden können.

Schließlich wird es auch darum gehen, die Marktakteure im Biofuttermittel- und konventionellen Bereich zusammenzubringen. „Wir wollen ganz klar sowohl den konventionellen als auch den ökologischen Landbau einbeziehen", sagte Meyer.

Auch das Bundeslandwirtschaftsministerium erarbeitet Meyer zufolge derzeit eine Eiweißpflanzenstrategie, um den Anbau heimischer Eiweißpflanzen gezielt zu fördern.