Niederlande: Güllehandel ist eine Geldgrube

Für die Ausbringung von überschüssigem Wirtschaftsdünger müssen Tierhalter in den Niederlanden den Ackerbauern so viel Geld wie noch nie bezahlen. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Preis teilweise mehr als verdoppelt.

Für die Abnahme von Schweinegülle erhalten niederländische Landwirte in Abhängigkeit von den Transportkosten zwischen 11 und 15 €/m3. Das berichtet die niederländische Fachzeitschrift „Boerderij“. Die Tarife für Rindergülle belaufen sich demnach auf 10 bis 12 €/m3 einschließlich Lagerkostenausgleich.

Zum Vergleich: Im Vorjahr haben die niederländischen Ackerbauern für die Abnahme von Gülle „nur“ ungefähr 8 €/m3 erhalten. Dabei haben laut "Boerderij" die Lagerkosten bei 3 bis 4 €/m3 gelegen, die Ausbringungskosten bei 3 €/m3.

Nach Angaben holländischer Güllehändler warten die Ackerbauern in der laufenden Saison angesichts des großen Gülleangebots so lange wie möglich mit ihren Wirtschaftsdüngerbestellungen, um einen möglichst hohen Preis zu erzielen. Auf der anderen Seite bezahlen die Schweinehalter der Fachzeitschrift zufolge für die Abfuhr von überschüssigem Wirtschaftsdünger zwischen 21 und 25 €/m3; für Rindergülle liegen die Preise zwischen 18 und 25 €/m3, also rund 4 €/m3 mehr als im Vorjahr.

Die Tarife sind nach Angaben des Fachblattes regional unterschiedlich. Am höchsten sind sie im Osten der Niederlande – also in den an Deutschland grenzenden Gebieten –, am niedrigsten hingegen im Süden. Die Güllehändler gehen davon aus, dass die Preise in den kommenden Monaten kaum nachgeben. AgE