Neue Maschinen waren einfach nicht drin

In der Industrie macht sich die Milchkrise ebenfalls bemerkbar. Die Verkaufszahlen von Futtererntetechnik sind in der vergangenen Saison erheblich zurückgegangen.

Die Landwirte haben sich in der Saison 2015/16 mit dem Kauf von Futtererntetechnik spürbar zurückgehalten. Wie der Fachverband Landtechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte, gingen im Berichtsjahr die Verkäufe von Mähwerken, Zettwendern und Schadrechen im Vergleich zu 2014/15 um rund 17 % auf 14 735 Einheiten zurück.

Stimmung: verhalten

Der Absatz von Lade- und Erntewagen habe sich sogar um annähernd ein Viertel auf knapp 650 Einheiten reduziert. Laut dem Geschäftsführer des Fachverbandes, Dr. Bernd Scherer, ist auch der Auftragseingang als wichtiger Frühindikator derzeit im zweistelligen Bereich rückläufig.Scherer betonte, dass die Stimmung branchenweit angesichts des anhaltenden Preistiefs auf den internationalen Milchmärkten ausgesprochen verhalten sei. Deutliche Überkapazitäten in der Milchproduktion und eine zuletzt weltweit sinkende Nachfrage nach Milcherzeugnissen hätten den Preisverfall „erheblich befeuert“.

Kurzfristiger Umstieg auf "bio" nicht möglich

Einzig das Preisniveau für Biomilch habe sich halten können. Scherer kritisierte in dem Zusammenhang, dass definierte Umstellungszeiten und eine völlig anders gelagerte Produktionsarchitektur einen kurzfristigen Umstieg allerdings faktisch unmöglich machten. Wirklich erfolgversprechend für Milchviehhalter ist aus der Sicht von Scherer „eine optimierte Prozessqualität in der Erzeugung, aber auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette“. Nur so könne es gelingen, unter zunehmend volatilen Marktbedingungen flexibel und liquiditätsorientiert zu agieren. AgE