Nano-Virus bei Ackerbohnen und Erbsen

Ein durch Blattläuse übertragenes Virus schädigt deutschlandweit ganze Bestände an Ackerbohnen und anderen Leguminosen.

Derzeit werden dem Julius-Kühn-Institut (JKI) nicht nur regional, sondern aus dem ganzen Bundesgebiet kranke Erbsen- und Ackerbohnenpflanzen eingeschickt.

Die Bundesbehörde teilte am vergangenen Dienstag mit, dass die Pflanzen auffällig starke Vergilbungen und gestauchte Triebspitzen mit deformierten Blättern aufweisen.

Dabei handele es sich um die Symptome eines durch Blattläuse übertragbaren Nanovirus, das in diesem Frühsommer flächendeckend ganze Felder an Hülsenfrüchten befallen habe. Bislang gibt es laut JKI keine resistenten Erbsen- und Ackerbohnensorten.

„Zunächst schienen nur Erbsen befallen zu werden; jetzt müssen wir mit Erschrecken feststellen, dass im Freiland auch die Ackerbohne zu den Wirtspflanzen zählt“, berichtete der Virologe Dr. Heiko Ziebell vom JKI.

Für die derzeit einzige Möglichkeit einer Bekämpfung der übertragenden Blattläuse durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, ist es in diesem Jahr bereits zu spät. Nanoviren seien in Deutschland erstmals 2009 in einem Bestand in Sachsen- Anhalt entdeckt worden. Klee- und Wickenarten zählten zu den weiteren alternativen Wirtspflanzen.

Dadurch ist die gesellschaftlich gewollte und agrarpolitisch durch das Greening geförderte Ausweitung des Leguminosenanbaus in Deutschland gefährdet. AgE