Muffel sind krank



In der Haard bei Haltern am See im Kreis Recklinghausen wurden auf einer Drückjagd am vergangenen Donnerstag drei Mufflons geschossen. Normalerweise kommt Muffelwild in dieser Region nicht vor. Diese Wildschafe sind Tiere einer etwa achtköpfigen Herde, die Ende November in der Haard gesichtet wurden. Bereits im Dezember erlegte ein Jäger ein Stück.

Die Herkunft der Tiere gab Rätsel auf, weil Fachleute eine natürliche Einwanderung aus dem Sauerland für unwahrscheinlich halten und niemand Tiere aus Gehegehaltung als vermisst gemeldet hatte. Nun wurde bei einem der Tiere eine Ohrmarke gefunden, berichtet Jens Hapke, Pressesprecher des Regionalverbandes Ruhr. Diesem Verband gehören zwei Drittel des 5.500 ha großen Gebiets in der Haard.

Anhand der Ohrmarke wurde die Vermutung bestätigt, dass jemand die Wildschafe illegal ausgesetzt haben muss. Die Ohrmarke weist darauf hin, dass das Muffelwild ursprünglich aus einem Wildpark im hessischen Frankenberg stammt. Über Umwege soll es ins Münsterland verkauft worden sein, aber nicht nach Haltern, so Jens Hapke. Wer genau die Muffel freigelassen hat, wird derzeit noch erforscht. Der Regionalverband Ruhr wird eine Anzeige erstatten wegen illegaler Auswilderei.

Bei den erlegten Mufflons wurde eine stark deformierte Hufe festgestellt. Weil der Verdacht der Moderhinke sehr nahe liegt – das ist eine Klauenkrankheit bei Schafen – untersucht das Chemische Veterinär- und Untersuchungsamt nun die erlegten Tiere. Ein Ergebnis liegt derzeit noch nicht vor.

Das restliche Muffelwild soll im Rahmen der Jagdzeiten bis 31. Januar erlegt werden, weil die Ansiedlung illegal ist. Prö