Mehr Windgeld an schwachen Standorten



Die Energie- und Umweltminister der Länder Hessen, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Thüringen haben vor einer „Schieflage beim Windkraftausbau“ gewarnt und eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von Binnenland-Standorten in der Mitte und im Süden Deutschlands gefordert.

In einem in der vergangenen Woche verabschiedeten Positionspapier fordern die Minister parteiübergreifend, die Vergütungssystematik des aktuellen Erneuerbare-Energien-Gesetztes (EEG), das sogenannte Referenzertragsmodell, zu modifizieren, um bei einer Ausschreibung windstarke Standorte nicht zu bevorteilen. Außerdem setzen sie sich für einen regionalen Faktor in der Ausschreibung ein. „Andernfalls würde der Ausbau der Windenergie in den mittleren und südlichen Bundesländern weitgehend zum Erliegen kommen“, geben die Minister zu bedenken.

Ein ausgewogener Ausbau der Windenergie erlaubt ihnen zufolge auch einen effizienteren Netzausbau, sorgt für eine über das Bundesgebiet verteilte Wertschöpfung sowie gerechtere Lastenteilung und leistet einen Beitrag zur Versorgungssicherheit, weil die meteorologische Abhängigkeit der Windstromerzeugung breiter gestreut wird.

Um den flächendeckenden Ausbau der Windkraft zu gewährleisten, schlagen die Minister vor, die Vergütungssystematik des EEG im Rahmen eines reformierten Referenzertragsmodells so anzupassen, dass die Grundvergütung gesenkt und an windstarken Standorten, die Anfangsvergütung für eingespeisten Strom über eine kürzere Dauer als bisher bezahlt wird. Auf diese Weise soll der Wettbewerbsnachteil weniger windhöffiger Gebiete im Bietprozess um die Höhe der Anfangsvergütung teilweise ausgeglichen werden. Darüber hinaus plädieren die Minister für die Verankerung einer regionalen Komponente im Ausschreibungsverfahren. AgE


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