Landwirte erwarten Konjunktureinbruch

Die Stimmung in der deutschen Landwirtschaft hat sich drastisch verschlechtert. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) vergangene Woche mitteilte, erreichte der Index des Konjunkturbarometers ­Agrar, der sich aus der Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage und den Zukunftserwartungen der Landwirte zusammensetzt, im September nur noch 19,2 Punkte, im Vergleich zu 30,7 Punkten im Juni.

Hinsichtlich der Bewertung der aktuellen Lage wurde laut DBV-Angaben ein Wert von 2,76 auf der Notenskala von eins bis fünf erzielt. Ähnlich niedrig war der Index zuletzt im September 2011. Mit einem Wert von 3,29 wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung noch negativer beurteilt. Zuletzt wurde ein solcher Abschwung in der Zeit der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 registriert.

Ausschlaggebend für die schlechtere Stimmung, die alle Betriebsformen in ähnlicher Weise betrifft, sind dem DBV zufolge vor allem die gravierenden Erzeugerpreisrückgänge bei wichtigen Produkten wie Schlachtschweinen, Rindern, Milch und Getreide sowie die hohen Pachtpreise. Daneben würden die Wettbewerbsverhältnisse innerhalb der EU kritisch gesehen, ebenso wie die nationale Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

Die nationale und die EU-Agrarpolitik seien zuletzt in den Krisenjahren 2008 und 2009 so negativ beurteilt worden wie heute, stellte der Verband fest.

Positiv auf die wirtschaftliche Stimmungslage wirke sich dagegen die Entwicklung auf den Futtermittel- und Energiemärkten aus.


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