Kupierverbot weiter umstritten



Mit einem Entschließungsantrag hat sich die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag vergangene Woche gegen das von Landwirtschaftsminister Christian Meyer geplante generelle Kupierverbot von Schweineschwänzen gewandt. „Was wir brauchen, sind praxistaugliche Lösungen im Sinne des Tierwohls, keine unüberlegten Verbote“, erklärte der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Landtag, Helmut Dammann-Tamke.

Verschiedene wissenschaftliche Studien belegten, dass das Schwanzbeißen bei Schweinen derzeit in der Praxis kaum in den Griff zu bekommen sei. Ein genereller Verzicht auf das Kupieren würde daher für die Tiere deutlich mehr Leid bedeuten.

Das sagen Landvolk und ISN

Breite Zustimmung für ihren Antrag gibt es nach Angaben der CDU auch von Seiten der betroffenen Verbände. So habe sich das Landvolk Niedersachsen ausdrücklich gegen die von der rot-grünen Landesregierung anvisierte Beendigung des Kupierens bis zum Jahr 2016 ausgesprochen. In einer schriftlichen Stellungnahme weise der Landesbauernverband darauf hin, dass Wissenschaftler den Betriebsleitern dringend davon abrieten, eigenmächtig auf das Kupieren der Schwänze zu verzichten.

Auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) habe heftige Kritik an Meyers Vorgehen geübt, berichtete Dammann-Tamke. Die ISN habe davor gewarnt, dass durch die Alleingänge des Ministers letztlich ein Flickenteppich aus Maßnahmen geschaffen werde, der nicht zielführend sei. Zudem werde die im Koalitionsvertrag fixierte Fortsetzung des Tierschutzplans ad absurdum geführt. AgE