Klimawandel künftig verstärkt zu spüren

Demnach muss sich die Landwirtschaft vor allem in Nord- und Ostdeutschland infolge vermehrter sommerlicher Trockenperioden auf Ertragsminderungen etwa bei Winter­weizen und Silomais einstellen. Demgegenüber könne es unter der Annahme einer moderaten Klimaänderung in den kühleren Gebieten mit genügend Wasserversorgung, etwa im Nordwesten Deutschlands, auch zu Ertragszunahmen kommen.

Darüber hinaus seien bei einzelnen Nutzpflanzensorten Erntegewinne möglich. Vermehrte Hitzeschäden durch extrem heiße Tage erwarten die Autoren vor allem in Ostdeutschland, dem Rheintal und Süddeutschland. Dagegen werde das bislang in Süddeutschland und den Mittel­gebirgslagen bestehende Ausfallrisiko durch Wechselfröste geringer. Deutschlandweit und über alle Pflanzenarten hinweg werde sich durch den Klimawandel der Druck durch Schädlinge verstärken. Sie dürften von milderen Wintern profitieren und könnten sich besser vermehren.

Landwirtschaft ist anpassungsfähig

Dagegen würden Pilzkrankheiten aufgrund der Erwärmung seltener, heißt es in der Studie. Zu erwarten sei außerdem ein früherer Vegetationsbeginn, was sich allerdings positiv für die Betriebe auswirken könne. So könne zum Beispiel der Anbau wärmeliebender Nutzpflanzen wie Sojabohnen möglich werden.

Die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an die Erderwärmung wird in der Studie als mittel bis hoch bewertet. Aufgrund der großen Verfügbarkeit von Sorten und Fruchtarten für die verschiedensten Klimaregionen und der Möglichkeit eines schnellen Umbaus könne die Landwirtschaft gut und kurzfristig reagieren. AgE


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