Kartoffelpreise unter Druck



Mit einem geschätzten Ertrag von 469 dt/ha erzielt Deutschland 2014 bei Kartoffeln einen Rekordertrag. So wird mit einer Erntemenge von 11,5 Mio t gerechnet. Dies sorgte am Mittwoch auf der 63. Internationalen Kartoffel-Herbstbörse in Hamburg für viel Gesprächsstoff.

Besucher aus dem In- und Ausland fanden dort die Gelegenheit, Kontakte zu Fachleuten zu knüpfen und sich über aktuelle Themen der Branche zu informieren. Unter anderem wurde eine erste offizielle Ernteschätzung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) abgegeben. Darüber hinaus stießen auch Themen zum internationalen Handelsgeschehen auf reges Interesse.

Neuer Ernterekord

In Deutschland wird eine überdurchschnittliche Kartoffelernte erwartet, die sich auf knapp 11,5 Mio t belaufen wird, so die Schätzung des BMEL. Ein neuer Ernterekord wird dieses Jahr mit durchschnittlich 469 dt/ha erzielt, allerdings mit starken regionalen Schwankungen. So werden in manchen Regionen bis zu 544 dt/ha geerntet, in anderen dagegen nur 338 dt/ha. Diese Rekorderträge überschwämmen den Markt und setzen die Preise unter enormen Druck. Auch durch die Begrenzung der deutschen Kartoffelexporte nach Russland um 0,9 % ist die Marktlage angespannt.

Auf der anderen Seite können durch diese niedrigen Preise auch andere Absatzmärkte gewonnen werden und so für eine bessere Verteilung der Überschüsse sorgen. Demnach werden bereits 10 % der Speisekartoffeln anderen Verwertungsrichtungen zugeordnet. Nach den Worten von Thomas Herkenrath vom Deutschen Kartoffelhandelsverband e.V. (DKHV) wurden zwar im letzten Jahr viele Exportmärkte verloren, aber aufgrund guter Qualität bestehe die Chance diese wieder zurückzugewinnen. Anna Bollermann