Kalter Winter verteuert Gemüse

In ganz Europa sorgt der nasskalte Winter für Ertragseinbußen im Gemüseanbau. In Deutschland fehlten 20% der Kohlernte, in den südlichen Ländern gibt es weniger Salat und Tomaten. Das lässt die Preise steigen.

Ob heimische Kohlsorten oder Gemüse aus südlichen oder östlichen Ländern Europas – das Angebot ist zurzeit knapp. Grund dafür ist der kalte Winter mit teils heftigen Niederschlägen.

In den EU-Nachbarländern haben Regen und Kälte weite Teile der Produktion von Blumenkohl, Brokkoli, Spinat, Romanesco und anderen Salaten und Gemüse zerstört. Auch in Deutschland fehlen 20% der benötigten Mengen an Weiß-, Grün- und Rotkohl.

Das sorgte am Großmarkt zeitweise für eine Verdopplung der Einkaufspreise mancher Produkte. Der Verbraucher zahlte im Dezember im Schnitt 9,7% mehr für Gemüse als noch im Vorjahr.

Das Angebot an Gemüse für den Frischmarkt, aber auch für die Verarbeitung, ist spürbar eingeschränkt, so der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK). Es sei unklar, ob die produzierte Menge Rotkohl, Grünkohl und Sauerkraut bis zur nächsten Ernte ausreiche. Aufgrund des schon niedrigen Aufkommens im Jahr 2015 seien die Läger leergeräumt.

Wintereinbruch in Italien

Wie die Tagesschau berichtet, machen Schnee und Eis den Gemüsebauern in Italien schwer zu schaffen. Viele Gewächshäuser sind unter Schnee und Eis zusammengebrochen, Transportwege waren wegen der Schneemassen nicht befahrbar. Das Gemüse verrotte laut einem Gemüseverkäufer aus Palermo auf den Feldern.

Auch in der Türkei habe das Wetter der Produktion erheblich geschadet.
Zwar entspannt sich die Lage an den Märkten laut Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) wieder. Es sind aber wohl auch Kulturen geschädigt worden, die erst im Frühjahr reif werden. Dann kommen auch wieder Tomaten oder Gurken aus niederländischen und Belgischen Gewächshäusern auf den Markt. CG