In Sorge um die hiesige Tierhaltung

Was bei Bärbel Höhn der Kuschelerlass war, ist bei Johannes Remmel das Verbandsklagerecht für Tierschutzverbände. Was früher der Hamster war, ist heute die Fledermaus. Christina Schulze Föcking (CDU) ist überzeugt: Die Geschichte wiederholt sich, und wenn die Grünen den Düsseldorfer Agrarminister stellen, muss man sich Sorgen um die nordrhein-westfälische Tierhaltung machen.

Bei einer Vortragstagung des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT) auf Haus Düsse warnte die agrarpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion davor, dass die Landwirte von der Politik einfach überfordert würden. Im Zusammenwirken mit Nicht-Regierungsorganisationen aus dem Bereich des Umwelt-, Tier- und Naturschutzes bauten manche Parteivertreter unüberwindliche Hürden für die Bauern auf. Die Wirtschaftlichkeit der Betriebe spiele dabei oft überhaupt keine Rolle.

Wo bleibt da der Sinn?

Wie „verrückt“ es heute zugeht, schilderte die Landwirtin und Politikerin an diesem Beispiel: Ein Landwirt möchte gern einen Offenstall für Schweine bauen, weil das als besonders tiergerecht gilt. Die Genehmigung für den Bau wird ihm allerdings verwehrt – weil mit diesem Stalltyp die Vorgaben für die Reinigung der Stall­ab­luft nicht einzuhalten sind.

Oder: Die öffentliche Hand fördert mit Steuergeldern die Abgabe von Milch an Schulkinder, aus gutem Grund. Milch ist ein wertvolles Nahrungsmittel, gerade für Kinder. Gleichzeitig finanziert aber die Düsseldorfer Landesregierung auch eine Internet-Seite, auf der zum Verzicht auf den Verzehr von Milch und Milchprodukten aufgerufen wird. Das sei einfach unsinnig, so Schulze Föcking.

In bäuerlicher Hand

Das Wirtschaftswachstum lässt zu wünschen übrig. Daran muss sich etwas ändern. Wichtig ist aber auch, so die Politikerin, dass die Wertschöpfung in bäuerlicher Hand bleibt. Nicht Großinvestoren und „fremdes“ Geld sollen in unserem Land Ackerbau und Viehzucht rentabel betreiben, sondern die bewährten Familienbetriebe. Nur so seien die Vielfalt zu erhalten und die Ressourcen zu schonen, so Schulze Föcking. ri