In der Schlachtbranche regieren wenige

Der Konzentrationsgrad der deutschen Schweineschlachtunternehmen ist hoch und hat im vergangenen Jahr noch einmal leicht zugenommen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Schlachthofrankings der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).

Demnach kamen bei den zehn größten Unternehmen in Deutschland 2013 insgesamt 44,1 Mio. Schweine an den Haken; das waren 75 % aller im Bundesgebiet geschlachteten Tiere. Damit ist der Marktanteil bei den Top 10 der Branche im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte gewachsen.

Die zehn größten Schlachter bekamen gegenüber 2012 im Schnitt 2,0 % mehr Tiere angeliefert; bundesweit nahm das Schlachtaufkommen dagegen nur um 0,8 % auf 58,8 Mio. Stück zu. Die vier marktbestimmenden Unternehmen Tönnies, Vion, Westfleisch und Danish Crown brachten es zusammen auf einen Marktanteil von knapp 60 %, mussten sich aber im Vergleich zum Vorjahr laut ISN mit kleineren Wachstumsschritten als früher zufrieden geben.

Dies galt auch für den Branchenprimus Tönnies, der mit 15 Mio. Schweinen erstmals in der Firmengeschichte keine Expansion beim Schlachtaufkommen im Vorjahresvergleich aufwies. Stattdessen wurden der ISN zufolge in Dänemark die Kapazitäten ausgebaut und in Deutschland in die Erweiterung und Erschließung neuer Geschäftsfelder investiert. So baut Tönnies aktuell das europaweit größte und modernste Werk zur Heparinherstellung. Heparin ist ein körpereigener Vielfachzucker, der aus dem Dünndarm von Schweinen gewonnen und in der Medizin zur Blutgerinnungshemmung eingesetzt wird. Zudem ist der Schlachtkonzern in Russland aktiv und investiert dort in die Produktion und Schlachtung von Schweinen. AgE