Hilfen für Milcherzeuger gefordert

Mit Blick auf die prekäre Lage am Milchmarkt aber auch in anderen Agrarsektoren haben der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, und sein irischer Amtskollege Eddie Downey von der EU substanzielle Hilfen für die Branche eingefordert.

„Für unsere Landwirte ist es inakzeptabel, dass die wirtschaftlichen Folgen der politischen Krise zwischen Russland, der Ukraine, der EU und den USA allein auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden. Wir brauchen deshalb Unterstützung, damit die Einkommensverluste, die sich aus dem russischen Importembargo ergeben, von den Landwirten bewältigt werden können“, erklärten Rukwied und Downey vergangene Woche in Berlin anlässlich eines Meinungsaustauschs zur Marktlage im Agrarsektor.

Beide wiesen darauf hin, dass die wichtigsten Agrarsektoren in ihren Ländern spätestens seit dem Beginn des russischen Importembargos im vergangenen August unter starkem wirtschaftlichen Druck stünden. Sie verlangten deshalb, dass die Europäische Union finanzielle Mittel für kurzfristige Liquiditätshilfen und darüber hinaus für die Erschließung neuer Absatzmärkte zur Verfügung stellen sollte.

„Die irischen Milchbauern zahlen für das letzte Milchquotenjahr 2014/15 insgesamt 75 Mio. € an Strafabgaben in Richtung EU; die deutschen Kollegen mehr als 300 Mio. € für eine Marktreglementierung, die keinerlei Wirkung mehr entfaltet“, monierte Downey. Diese Zusatzeinnahmen müssten im Sinne der Milchviehhalter genutzt werden.

Beide Verbände bekräftigten darüber hinaus ihre Forderung nach einer offensiven Erschließung neuer Absatzmärkte. Die Bedeutung von Drittlandsmärkten sei sowohl in Deutschland als auch in Irland bereits heute sehr groß und werde in den kommenden Jahren weiter zunehmen, betonten Rukwied und Downey. AgE