Gute Zeiten für Dienstleister

Deutschlands Lohnunternehmern geht es gut. 45 % der mehr als 5.000 Lohnunternehmer erwirtschafteten im vergangenen Jahr einen Umsatz zwischen 800.000 und 2 Mio. €. Weitere Zahlen aus der Branche gab es bei der Deutschen Lohnunternehmer-Tagung in Münster zu hören.

Die rund 5.000 Lohnunternehmer in Deutschland haben im Jahr 2012 einen Gesamtumsatz von etwa 3,2 Mrd. € erwirtschaftet, das sind rund 400 Mio. € mehr als noch vor zwei Jahren. Diese positive Entwicklung konnte der Präsident des Bundesverbandes Lohnunternehmen (BLU), Klaus Pentzlin, auf der Deutschen Lohnunternehmer-Tagung (DeLuTa) im Messe- und Congress Centrum Halle Münsterland bekannt geben.

Penzlin führt das Umsatzwachstum auf die insgesamt gute Stimmung im Agrarsektor und das Wachstum der Biogasbranche zurück. „Zahlreiche Lohnunternehmen haben in den vergangenen Jahren dank Biogas große Wachstumsschritte machen dürfen“, betont Klaus Pentzlin.

Mehr als 5.000 Lohnbetriebe haben in Deutschland ein Gewerbe als land- oder forstwirtschaftliches Lohnunternehmen angemeldet. Davon sind nach Erhebung des Lohnunternehmerverbandes etwas mehr als 3.000 Betriebe als Lohnunternehmer im klassischen Sinne zu bezeichnen.

10 bis 30 Beschäftigte

Ähnlich wie in der Landwirtschaft ist im Lohnunternehmen der Trend zu größeren Betrieben ungebrochen. Typische schlagkräftige Lohnunternehmer beschäftigen heute zwischen 10 und 30 feste Mitarbeiter und setzen in der Saison eine vergleichbare Anzahl von Aushilfen ein, erklärte Verbandsgeschäftsführer Alfred Schmid.

Etwa 40 % der Unternehmen setzen jährlich zwischen 150.000 und 800.000 € um. 45 % erreicht einen Umsatz bis etwa 2 Mio. €. Dabei stammen die Einnahmen nicht mehr nur aus Arbeiten für Landwirte, die Lohnunternehmer haben längst weitere Geschäftsfelder wie Kommunal- oder Erdarbeiten für sich erschlossen. Etwa 30 % der Umsätze entfallen auf solche außerlandwirtschaftlichen Dienstleistungen.

Langsam durch den Ort

„Immer größer, breiter, schwerer, schneller war einmal. Die Grenzen der Fahrzeugausmaße und der Schnelligkeit stoßen an die Grenzen der Akzeptanz in der Bevölkerung und der Verkehrssicherheit“, erklärte Lohnunternehmer Joachim Heller aus Sulzfeld.

Diese für den Berufsstand kritischen Entwicklungen haben den BLU veranlasst, Leitlinien zur Selbstkontrolle und zur freiwilligen Beschränkung der gesetzlichen Freiräume zu erarbeiten. Lohnunternehmer sollen nach dem Vorschlag des Verbandes beispielsweise in Ortschaften und auf gewichtsbeschränkten Straßen maximal 30 km/h fahren, für eine ordnungsgemäße Ladungssicherung sorgen und Straßen möglichst wenig verschmutzen bzw. Verschmutzungen schnellstmöglich beseitigen. Auch ein Verzicht auf das Häckseln für gewerbliche Biogasanlagen am Wochenende gehört dazu. Wob