Gute Aussichten für 2017?

Der Bauernverband erwartet eine Erholung des Milchmarktes. Die Prognose für den Schweinefleisch gestaltet sich schwieriger. Beim Getreide gibt es nur ein geringes Aufwärtspotenzial.

Vorsichtig optimistisch beurteilt der Deutsche Bauernverband (DBV) die Aussichten auf den Agrarmärkten. Nach den sehr schwierigen Jahren 2015 und 2016 blickten die deutschen Landwirte etwas hoffnungsvoller auf das neue Jahr, teilte der Verband am vergangenen Donnerstag mit. Seiner Einschätzung nach dürfte es vor allem für die Milchvieh- und Veredlungsbetriebe aufwärtsgehen. So erwartet der DBV für das erste Halbjahr 2017 eine spürbare Erholung am Milchmarkt. Bereits zum Jahreswechsel hätten hier die Erzeugerpreise die Marke von 30 Cent/kg Milch überschritten. An den Warenterminbörsen könnten derzeit Molkereien und ­Landwirte Milchpreise für das Gesamtjahr 2017 in Höhe von umgerechnet 35 Cent/kg absichern.

Turbulenter Schweinemarkt

Derweil ist die Entwicklung des Schweinefleischmarktes aufgrund der hohen Volatilität schwierig einzuschätzen. Nach einer Aufwärtsentwicklung im Spätsommer hätten die Schweinemäster im letzten Quartal 2016 eine regelrechte „Achterbahn“ mit einem überraschenden Preissturz vor Weihnachten erlebt. Eine wichtige Funktion für mehr Kontinuität misst der DBV der Schlachtbranche bei. Sie müsse ihr aktuelles Preisdumping einschließlich der Hauspreise beenden und dürfe den „Kampf um Margen“ nicht zulasten der Schweinehalter austragen.

Mit Blick auf den Rindfleischmarkt erwartet der DBV für 2017 etwas höhere Preise. Unklar sei allerdings, in welchem Ausmaß das Hilfspaket für den Milchmarkt im Frühjahr 2017 die Zahl der Kuhschlachtungen erhöhen und damit für Preisdruck sorgen werde.

Niedrige Getreidepreise

Laut DBV folgen die Getreidepreise mittlerweile wieder einem Aufwärtstrend. Trotzdem erzielten die Erzeuger derzeit im Bundesdurchschnitt nur 148 €/t Brotweizen und knapp 130 €/t Futtergerste; damit seien die Vorjahreswerte um 8 €/t bzw. um 14 €/t verfehlt worden. Verbesserungen dürften sich in Grenzen halten. Zwar sei die Getreideerzeugung der EU-28 im Wirtschaftsjahr 2016/17 mit 293 Mio. t deutlich hinter der Vorjahreserzeugung in Höhe von 312 Mio. t zurückgeblieben. Allerdings sorge die weltweit sehr großzügige Versorgungslage als Folge von Rekordernten in den USA und Russland für Preisdruck. AgE