Greening als Chance für Leguminosen

Ackerbohnen, Erbsen oder Lupinen liefern wertvolles Eiweiß und können Soja zumindest teilweise in der Fütterung ersetzen – vorausgesetzt, der Anbau ist rentabel. Dazu war Neues beim Ledguminosentag auf Haus Düsse zu erfahren.

In veredlungsstarken Regionen wie NRW besteht ein hoher Bedarf an Eiweißfuttermittel. Der wird überwiegend durch importiertes Sojaschrot aus Übersee gedeckt. Zudem handelt es sich dabei zu 80 % um genverändertes Soja. Der hiesige Anbau von Leguminosen könnte die Importabhängigkeit vermindern. Dennoch kommt der Zwischenfruchtanbau nur schleppend in Gang.

Knackpunkt ist die Rentabilität des Anbaus. Eine neue Förderung könnte den Leguminosenanbau voranbringen, so die einhellige Meinung auf dem Leguminosentag in Bad Sassendorf. Eingeladen zu der Veranstaltung hatten die Landwirtschaftskammer NRW sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft NRW.

Anbaufläche gestiegen

Heimische Körnerleguminosen wie Ackerbohnen, Erbsen und Lupinen liefern wertvolles Eiweiß und könnten einen Teil des importierten Sojas in der Fütterung ersetzen. Vorausgesetzt, der Anbau ist rentabel. Als förderlich zeigte sich da das Greening, bei dem der Anbau von Leguminosen als ökologische Vorrangfläche angerechnet wird.

Die Leguminosenanbaufläche in NRW ist zwar als Folge des Greenings von 3200 ha (2014) auf 4900 ha (2015) gestiegen. Dennoch werden die Greeninganforderung in viehstarken Regionen hauptsächlich über Zwischenfrüchte erfüllt, wie Heinrich Brockerhoff von der Landwirtschaftskammer NRW berichtete. Auf 135.000 ha bauen die Landwirte in NRW Zwischenfrüchte als ökologische Vorrangfläche an, nur 5300 ha davon sind Leguminosen.

Neue Förderung

Einen erneuten Schub wird der Leguminosenanbau durch neue Fördersätze im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen erfahren. Gefördert wird der „Anbau vielfältiger Kulturen im Ackerbau“. Um die Förderung von 90 €/ha zu erhalten, müssen konventionelle Betriebe jährlich mindestens fünf Hauptfruchtarten mit einem Anteil von mindestens 10 % und höchstens 30 % auf der Ackerfläche des Betriebes anbauen.

Werden 10 % dieser Ackerfläche mit großkörnigen Leguminosen bestellt, erhöht sich die Prämie auf 125 €. Nach der aktuellen Antragslage planen 800 Antragssteller Körnerleguminosen anzubauen. Damit würde die Anbaufläche in NRW von derzeit 4900 ha auf etwa 8000 ha im nächsten Jahr steigen. Anna Bollermann