Globuli bei Schmerzen

Bei Beschwerden im Schulter-Nacken-Bereich lindern oft Schmerzmittel und eine Wärme- bzw. Kältebehandlung die Symptome. Begleitend können auch homöopathische Mittel eingenommen werden.

Das hat fast jeder schon erlebt: Sie wachen morgens auf, und Ihr Hals ist so steif, dass Sie kaum aus dem Bett kommen. Oder Sie freuen sich, dass Renovierungsarbeiten endlich abgeschlossen sind, aber nun streikt Ihre Schulter.

Sie können kaum noch den Arm anheben. Häufig kommen Patienten mit Schulter-Nacken-Schmerzen in die Apotheke und fragen nach schmerzlindernden Mitteln.

Was Schmerzen lindert

Bei kurzzeitig auftretenden Beschwerden kann meist ein Schmerzmittel wie zum Beispiel Ibuprofen die Symptome ein paar Tage lang lindern. Durch die erzielte Schmerzfreiheit bewegt sich der Patient wieder normaler, sodass Verspannungen nachlassen. Bewährt hat sich, eine Dosis zur Nacht zu nehmen, damit der Patient entspannt liegen kann. Am anderen Morgen sind die Schmerzen oft deutlich besser geworden.

Wärme hilft ebenfalls bei Verspannungen. Bei akuten, entzündlichen Beschwerden, die bei der oben erwähnten Schulter zu vermuten sind, ist oft Kälte angebracht. Bei starken oder anhaltenden Schmerzen sollte jedoch der Arzt oder Physiotherapeut aufgesucht werden.

Mit homöopathischen Mitteln kann solch eine Behandlung unterstützend begleitet werden. Und das nicht nur in der Selbstmedikation, sondern auch, wenn der Arzt eine Therapie verordnet hat. Bei der homöopathischen Therapie ist neben den organischen Beschwerden auch interessant, in welcher Gesamtverfassung der Patient ist.

Bezogen auf die Schulter-Nacken-Region geht es in der folgenden Beschreibung der Arzneimittelbilder darum, die Unterschiede der Einzelmittel zu verdeutlichen. Für die Anwendung im Alltag ist diese Sichtweise recht nützlich. Interessieren Sie sich ausgiebiger für das Thema, finden Sie in einem homöopathischen Nachschlagewerk weitere Informationen.

Homöopathische Mittel

Bryonia alba, die weiße Zaunrübe, ist eine rankende Giftpflanze. Homöopathisch verarbeitet hilft sie bei Beschwerden, die in Ruhe erträglich sind, aber bei jeder Bewegung erneut stechende Schmerzen auslösen. Symptomatisch ist, dass Druck auf der schmerzenden Stelle nicht auszuhalten ist. Der Patient ist reizbar und will in Ruhe gelassen werden. Er mag sich vor Schmerzen nicht bewegen und möchte bloß nicht „betüdelt“ werden. Typisch ist auch, dass diese Menschen einen großen Durst verspüren.

Aus Rhus toxicodendron, einer nordamerikanischen Gifteiche, wird das Mittel für den gegenteiligen Typ gewonnen. Wer vor Schmerzen unruhig ist, gar nicht stillsitzen mag und berichtet, dass er morgens seine Gelenke regelrecht einlaufen muss, damit sie wieder in Gang kommen, profitiert von der Einnahme dieses Mittels. Im Gegensatz zu Bryonia bessern sich hier die Schmerzen durch anhaltende Bewegung.

Aus dem Wilden Jasmin, Gelsemium, wird ein Mittel gewonnen, dessen zentrales Symptom Benommenheit ist. Die Schmerzen sind dumpf und beginnen im Nackenbereich. Sie ziehen über den Kopf und können in einer ausgewachsenen Migräne gipfeln. Der Patient berichtet dabei, dass er müde, benommen und kraftlos ist. Ihm ist schwindelig und er möchte allein gelassen werden. Durst hat er nicht. Gelsemium hilft auch gut bei Kopfschmerzen während eines fieberhaften Infektes, wenn die genannten Symptome zutreffen.

Die nordamerikanische Wollnarzisse, Lachnanthes tinctoria, hat sich bei Nackenbeschwerden bewährt. Sie werden durch rheumatische Erkrankungen oder Verspannungen ausgelöst. Lachnanthes hilft also gut beim „schiefen Hals“ und steifem Nacken.

Die genannten Mittel lassen sich, wenn die Beschreibung nicht auf ein einzelnes Mittel 100%ig zutrifft, auch miteinander kombinieren. Beim steifen Nacken, der gar nicht bewegt werden möchte, können die Mittel Lachnanthes und Bryonia kombiniert eingenommen werden.

Raute und Mutterkorn

Schmerzt die Schulter-Nacken-Arm-Region bei Druck, hilft häufig Cimicifuga, das Wanzenkraut. Patienten empfinden die Schmerzen wie elektrische Schläge. Dabei sind die Sehnen schmerzhaft, die Muskeln fühlen sich steif und geschwollen an. Ebenso die Hand- und Fingergelenke. Kälte wird nicht vertragen.

Schmerzen die Sehnen aufgrund von Sportverletzungen oder bei Überanstrengung, kann die Gartenraute Ruta graveolens helfen. Als homöopathisches Mittel wirkt es auch bei Verrenkungen, Verstauchungen oder durch einen Stoß verursachte Schmerzen, wenn sich diese Beschwerden durch Bewegung bessern.

Sind Schmerzen von Missempfindungen wie Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Brennen begleitet, kann Secale cornutum, das Mutterkorn, helfen. Im Arzneimittelbild wird auch das Gefühl von Nadelstichen beschrieben. Charakteristisch ist ebenfalls, dass sich Hände und Finger eiskalt anfühlen. Elke Kokemoor