Frohe Weihnachten

Die Weihnachtsgeschichte erzählt etwas anderes als "Idylle pur": In einer bewegten Nachrichtenlage in Stadt und Land wünscht das Wochenblatt-Team allen Lesern, Inserenten und Freunden ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Was feiern wir eigentlich, wenn wir Weihnachten feiern? – Diese Frage stellen sich viele, gerade in diesen Tagen. Pater Christoph Kübler SCJ aus Handrup hat dem Wochenblatt eine Antwort gegeben.

Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen,ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einem Menschen helft, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn du versuchst, deinem Leben einen neuen Sinn zu geben, ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einander anseht, mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen, ist Weihnachten.
Denn es ist geboren die Liebe.
Denn es ist geboren der Friede.
Denn es ist geboren die Hoffnung.
Denn es ist geboren die Freude.
Denn es ist geboren Christus, der Herr.

Aus Brasilien (gekürzt)

Was feiern wir eigentlich an Weihnachten? Viele von uns sagen jetzt sicherlich: nun ein Fest der Familie, ein Fest der Liebe, ein Fest der Geschenke. Alles Richtig. Alles Gut! Aber…

Weihnachten ist mehr! Weihnachten hat – natürlich – etwas mit Gott zu tun. Ganz am Ende des Textes heißt es ja: „Denn es ist geboren Christus, der Herr.“ Wir feiern also zu allererst das Geburtsfest von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Alles, alles andere soll und muss darauf hingeordnet sein.

Wie meine ich das? Nun, all das was oben angeführt wird: „Verzeihen, Verständnis zeigen, helfen, Zeit schenken“ das alles ist eigentlich selbstverständlich. Eigentlich. Im Alltag merken wir oft, dass wir hie und da an unsere Grenzen kommen. Dass wir schneller genervt sind als üblich. Dass wir das Gefühl haben, die Zeit rennt uns davon. Und schließlich, dass wir erlittene Verletzung, erlittenes Unrecht oder erlittene Beleidigung nicht verzeihen können. Um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Und da kommt eben dieses Kind in der Krippe, der Gottessohn ins Spiel. Wenn wir merken, dass unsere Kraft, unsere Zeit, unsere Liebe an eine Grenze kommt, dann können wir uns an das göttliche Kind wenden.

Gott ist in Jesus Mensch geworden, um uns ganz nahe zu sein. Dieser menschgewordene Gott will für uns eine Kraftquelle sein. Eine Tankstelle. Wenn wir von den Lasten des Alltags müde geworden sind und unsere Seele keine Kraft mehr verspürt. Dann lädt uns jetzt in der Weihnachtszeit die Krippe dazu ein, innezuhalten. Mal abzuschalten. Zur Ruhe zu kommen. Schließlich und endlich vielleicht mal ein Gebet zu diesem Gott zu formulieren. Beten hilft!

Wenn wir das in der Weihnachtszeit und dann auch darüber hinaus immer mal wieder tun oder zumindest versuchen, dann werden auch die anderen Worte des Gedichtes immer mehr wahr. Dann ist geboren die Liebe, der Friede, die Hoffnung und auch die Freude. Auch und gerade in unserem Alltag.

Und genau da will unser Gott hin. Da wo es vielleicht wehtut. Da wo wir ihn brauchen. Er will uns in unserem ganz alltäglichen Leben stärken, schützen, begleiten. Weihnachten feiern wir als Fest, dass Gott bei uns ist. Das soll uns auch über die Feiertage hinaus begleiten. Im neuen Jahr. In den Wechselfällen des Lebens. Denn: „Jedes Mal, wenn du versuchst, deinem Leben einen neuen Sinn zu geben, ist Weihnachten.“