Export wächst zu langsam

Der verstärkte Export von Schweinefleisch aus der EU soll dabei helfen, das diesjährige Überangebot am Binnenmarkt zu verringern. Doch der Drittlandsabsatz nimmt dafür bislang nicht stark genug zu.

Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, wurden in den ersten drei Quartalen 2015 insgesamt 2,32 Mio. t Schweinefleisch einschließlich lebender Tiere und Nebenerzeugnisse in Drittländer verkauft; das waren rund 128 600 t oder 5,9 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Nach Prognosen von Marktexperten wird die EU-Schweineproduktion im laufenden Jahr gegenüber 2014 jedoch um etwa 7 Millionen Tiere oder gut 3 % zulegen; das lässt einen Anstieg des Fleischaufkommens um mehr als 600 000 t erwarten. Zwar geht die EU-Kommission derzeit davon aus, dass 2015 der innergemeinschaftliche Verbrauch um rund 475 000 t oder 2,8 % zunehmen wird; allerdings bezweifeln Analysten, ob der dafür unterstellte Konsumanstieg von durchschnittlich 700 g Schweinefleisch auf einen Jahresverbrauch von 32,7 kg pro Kopf tatsächlich Realität wird. Zumindest am größten EU-Markt Deutschland kauften die Privathaushalte laut Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) in den ersten drei Quartalen 2015 weniger Schweinefleisch als im Vorjahreszeitraum.

Unbestritten gut liefen von Januar bis September 2015 laut Kommission die EU-Schweinefleischexporte nach China, wohin mit fast 768 000 t gut die Hälfte mehr Ware verschifft wurde als im Vergleichszeitraum 2014. Auch die Geschäfte mit Südkorea expandierten weiter; die Ausfuhrmenge nahm um gut ein Fünftel auf 175 400 t zu.

Japan orderte als zweitgrößter EU-Kunde dagegen in den ersten drei Quartalen 2015 gut 50 000 t oder 18 % weniger Schweinefleisch in der Gemeinschaft; die Bestellungen Hongkongs verringerten sich im Vorjahresvergleich sogar um fast 100 000 t oder etwa ein Drittel. Insgesamt erlösten die EU-Schweinefleischexporteure in den ersten neun Monaten 2015 mit dem Auslandsverkauf 4,23 Mrd Euro; das waren 180 Mio Euro oder 4,4 % mehr als in der Vorjahresperiode. AgE


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