EU genehmigt drei Sorten genveränderter Sojabohnen

Die EU-Kommission hat drei weitere Sorten gentechnisch veränderter Sojabohnen als Futtermittel zugelassen. Sie tat dies erneut im Alleingang, weil sich die EU-Mitgliedstaaten nicht einigen konnten. Derzeit sind 64 genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel in der EU zugelassen und nur eine Maissorte zum Anbau.

Nach einem umfassenden Genehmigungsverfahren hat die Europäische Kommission am Freitag drei Sorten genveränderter Sojabohnen zur Nutzung in Lebens- und Futtermitteln zugelassen, teilt die EU-Kommission mit. Die Genehmigung gilt nicht für den Anbau. Die Europäische Kommission musste über die Zulassung entscheiden, da es seitens der Mitgliedstaaten bei den Abstimmungen im Ständigen Ausschuss und im Berufungsausschuss „keine Stellungnahme“ gab – also weder eine ausreichende Mehrheit für noch gegen die Zulassung.

Bei den zugelassenen Sorten handelt es sich um die die Sojabohnen MON 87708 x MON 89788, MON 87705 x MON 89788 und FG 72. Alle Produkte, die aus den Sojabohnen hergestellt werden, unterliegen den strengen europäischen Vorschriften zu Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) war nach gründlichen Analysen zu einer positiven wissenschaftlichen Bewertung gelangt.

Im vergangenen Jahr hat die Europäische Kommission mehr Flexibilität im Zulassungsverfahren vorgeschlagen: Sie will den Mitgliedstaaten das Recht einzuräumen, die Nutzung von gentechnisch veränderten Organismen in Lebens- und Futtermitteln, die EU-Ebene zugelassen sind, auf ihrem Gebiet einzuschränken oder ganz zu verbieten (Opt-out-Maßnahmen). Die Diskussionen mit den Mitgliedstaaten dazu dauern an. Auf entsprechende Opt-Out Regeln, die die Kommission hinsichtlich des Anbaus von GVO vorgeschlagen hatte, haben sich die Mitgliedstaaten bereits geeinigt.

Derzeit sind 64 genetisch veränderte Lebens- bzw. Futtermittel in der EU zugelassen und eines (die Maissorte MON810) zum Anbau. Die EU-Länder importieren nur sehr begrenzt genveränderte Lebensmittel. Anders sieht es bei Futtermitteln aus, für die es in der EU einen großen Markt gibt.

Quelle: topagrar.com