Ernüchternde Ergebnisse

Die Unternehmensergebnisse für das Wirtschaftsjahr 2015/16 markieren einen neuen Tiefstand. Im Schnitt verbuchten die Betriebe einen Gewinn von 37.600 €. Insbesondere bei den Tierhaltern ging es an die Substanz.

Die Zahlen für das vergangene Wirtschaftsjahr fallen erwartungsgemäß ernüchternd aus. Im Durchschnitt erzielten die Betriebe ein Unternehmens­ergebnis von 37.600 €. Das waren 15,5 % weniger als im bereits schwachen Vorjahr.

Die Ackerbaubetriebe schnitten in Nordrhein-Westfalen noch am besten ab. Mit knapp 53.000 € ist das Ergebnis aber auch in dieser Betriebsgruppe völlig unbefriedigend. Veredlungs- und Verbundbetriebe bilden mit etwas mehr als 30.000 € das Schlusslicht.

Die Milchbauern mussten auch im Wirtschaftsjahr 2015/16 einen erheblichen Preisverfall hinnehmen, gegenüber dem Vorjahr verloren sie 6000 € Einkommen.

Während im Rheinland im Durchschnitt aller Betriebe der Gewinn um 12,3 % zurückging, mussten die Betriebe in Westfalen-Lippe einen Einkommensrückgang von 17,4 % verkraften.

Deutliche Substanzverluste

Das Mindestniveau von 70.000 € als Zielgröße für einen wachstumsfähigen Betrieb wurde von allen Betriebsformen sehr weit verfehlt. Somit gilt es für die Betriebe infolge der fehlenden Liquidität, auf finanzielle Rücklagen bzw. Fremdkapital zurückzugreifen.

Die Auswertung nach Gewinngrößenklassen zeigt, dass 48 % der Betriebe 30.000 € und weniger Gewinn erwirtschafteten. Lediglich 26 % der Unternehmen schafften es, mit 60.000 € und mehr ein auskömmliches Einkommen zu erzielen. Etwa 16 % aller Betriebe lagen in der Verlustzone.

Die spezialisierten Milchvieh­be­triebe mussten gegenüber dem Vorjahr eine Gewinnabnahme von etwa 16 % auf 37.700 € verbuchen. Erhebliche Einsparungen von 160 €/ha konnten bei den variablen Kosten realisiert werden, dies verhinderte somit einen noch höheren Einkommensverlust.

Mit einem dramatischen Einkommensrückgang hatten die Sauenhalter zu kämpfen. Insbesondere durch das Minus bei den Ferkelpreisen von 7,8 % verminderten sich die Umsatzerlöse aus der Schweinehaltung um 9,1 % bzw. rund 27.900 € je Betrieb. Letztlich nahm der Gewinn um 38 % auf völlig unzureichende 24.030 € ab. Je nach Bestandsgröße schwankten die Ergebnisse deutlich.

10.800 € im Nebenerwerb

Der Gewinn über alle Nebenerwerbsbetriebe ging auf 10.839 € zurück. Mit einem erneuten Minus von knapp 12 % gegenüber dem Vorjahr wurde das Ziel einer angemessenen Entlohnung damit weit verfehlt. Jürgen Boerman, Wilfried Richarz, Landwirtschaftskammer NRW

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 45/2016.