Ernte 2015: Blick in die Glaskugel



In der am Mittwoch veröffentlichten zweiten Ernteschätzung veranschlagt der Verband die diesjährige Druschmenge auf 49,5 Mio t. Das ist nahezu genauso viel, wie bereits vor einem Monat mit 49,6 Mio t prognostiziert worden war. Im Vorjahresvergleich würde damit zwar das Rekordergebnis von 2014 um gut 2,5 Mio t oder 4,9 % verfehlt, der Durchschnitt der letzten fünf Jahre jedoch um 3,3 Mio t oder 7,2 % Mio t übertroffen.

Weizen

Die gesamte deutsche Weizenernte 2015 schätzen die DRV-Experten auf gut 26,7 Mio t; das wären 1,07 Mio t beziehungsweise 3,8 % weniger als in der Vorsaison. Grund ist der erwartet schwächere Durchschnittsertrag, der mit voraussichtlich 80,9 dt/ha das Spitzenergebnis aus dem Vorjahr um 5,4 dt oder 6,3 % verfehlen dürfte. Die Ausdehnung der Anbaufläche um 2,6 % auf gut 3,3 Mio ha wird dies nicht ausgleichen können.

Mais:

Im Vergleich zur Prognose im März hat der DRV seine Ernteschätzung für Körnermais nach unten korrigiert. Die Verbandsexperten gehen nun gegenüber 2014 von einer um 1,9 % auf 472.000 ha reduzierten Anbaufläche aus. Bei einem voraussichtlich um 5,9 % auf 101,2 dt/ha abnehmenden Durchschnittsertrag dürfte sich die Druschmenge um gut 400.000 t oder 7,8 % auf 4,74 Mio t verringern.

Raps:

Für den Raps hat der DRV seine bisher prognostizierte Erntemenge im Großen und Ganzen bestätigt; er rechnet mit 5,25 Mio t. Im Vergleich zur Saison 2014 würden die Erzeuger demnach fast 1 Mio t oder 16 % weniger der schwarzen Ölfrucht einbringen. Die Ursache liegt einerseits in der um gut 82.000 ha kleineren Anbaufläche, zum anderen am erwarteten Rückgang der durchschnittlichen Hektarerträge um rund 11 % auf knapp 40 dt. Der Vegetationszustand des Rapses zeige in den Regionen ein differenzierteres Bild, teilte der DRV mit. AgE