Erneut Geflügelpest-Fall in NRW

In Delbrück-Westenholz im Kreis Paderborn ist in einem Puten- und einem Legehennenbetrieb die Geflügelpest ausgebrochen. Insgesamt werden 70.000 Tiere gekeult.

In Delbrück-Westenholz im Kreis Paderborn ist in einem Puten- und einem Legehennenbetrieb die Geflügelpest ausgebrochen.

Am Montag dieser Woche fand ein Putenmäster mehrere verendete Tiere und informierte den Hoftierarzt. Das Friedrich-Löffler-Institut bestätigte die Geflügelpest. Auch in einem Legehennenbetrieb konnte H5N8 nachgewiesen werden. Nach einer offiziellen Meldung des Kreises Paderborn wurde am Mittwoch mit der Keulung der 4000 Puten und 36.000 Junghennen begonnen.

EU-weit ein Problem
Noch immer gibt es in Deutschland und anderen Ländern der EU zahlreiche Neuausbrüche der Geflügelpest in Nutztierbeständen.
In Deutschland ist vor allem Niedersachsen betroffen. Insgesamt fielen dort seit November 2016 250.000 Tiere dem Virus zum Opfer. Auch Sachsen-Anhalt ist erneut von der aggressiven Tierseuche betroffen. Neben einem Nutztierbestand wurden dort auch in zwei Tierparks alle Vögel gekeult.
Frankreich greift unterdessen zu drastischen Maßnahmen. Bis zum 20. Januar sollen im Südwesten des Landes vorsorglich Enten und Gänse aus Freilandhaltung getötet werden. Insgesamt wird das etwa 1 Millionen Tiere betreffen. Bisher wurde H5N8 in 95 Betrieben festgestellt. Rund 300.000 Enten und Gänse für die Stopfleberproduktion sind bereits gekeult. AgE

Außerdem werden vorsorglich 30.000 weitere Tiere aus zwei nahegelegenen Betrieben getötet.
Kreisveterinär Dr. Klaus Bornhorst bittet Geflügelhalter aus der Region nun besonders sorgfältig zu sein. „Wir müssen in dieser Situation verhindern, dass dieses Virus sich auf weitere Geflügelbestände ausbreitet“, erläutert er.

Beobachtungsbezirk auch in den Kreisen Gütersloh und Soest

Auf folgende Symptome sollten Geflügelhalter achten: Hohes Fieber, Atemnot, Ausfluss aus Augen und Schnabel, ein stumpfes, gesträubtes Federkleid, zentralnervöse Störungen, verminderte oder keine Legeleistung oder dünnschalige, verformte Eier, könnten Anzeichen sein.

Bestätigt werden könnte eine solche Infektion immer nur durch eine Laboruntersuchung. Enten und Gänse erkranken seltener und weniger schwer, scheiden aber dennoch das Virus aus und können anderes Geflügel anstecken. Vor allem Puten und Hühner sind hoch empfänglich.

Um Delbrück-Westenholz wurde ein Sperrbezirk von 3 km eingerichtet. Darin liegen 78 Betriebe mit ungefähr 281.000 Tieren. Zudem wurde ein Beobachtungsgebiet von zehn Kilometern um den betroffenen Hof eingerichtet. Ein Teil des Gebietes liegt in den Kreisen Gütersloh und Soest. Im Beobachtungsgebiet sind 342 Betriebe mit ca. 720.000 Tieren registriert. Göhner