Entwarnung bei Glyphosat

Entwarnung haben das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Nationale Stillkommission beim Thema „Glyphosat in Muttermilch“ gegeben.

Wie die beiden Institutionen am Dienstag vergangener Woche mit Blick auf entsprechende Berichte der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen mitteilten, führen die veröffentlichten Werte bei Säuglingen zu einer Wirkstoffaufnahme, die um einen Faktor von mehr als 4000 niedriger liegt als der in der EU abgeleitete Richtwert, bei dem keine gesundheitlichen Risiken zu erwarten sind. Mütter sollten sich daher nicht verunsichern lassen und wie bisher stillen, betonten BfR und Stillkommission.

Nach dem derzeit wissenschaftlichen Erkenntnisstand reichere sich Glyphosat aufgrund seiner physikalisch-chemischen Eigenschaften nicht im Fettgewebe an. Auch in den vorliegenden Tierversuchen sei keine Affinität zum Fettgewebe beobachtet worden, und die Ausscheidung in der Milch von Kühen sei vernachlässigbar gewesen. Die beiden Institutionen äußerten zudem „erhebliche Zweifel“ an der Methodik des Tests, der im Auftrag der grünen Bundestagsfraktion durchgeführt wurde.

Nach Darstellung von BfR und Stillkommission sind die im Rahmen der Untersuchung genutzten ELISA-Tests für die Bestimmung von Glyphosat lediglich für Wasserproben validiert; eine Eignung für Milch und andere fetthaltige Substanzen sei jedoch nicht belegt. Darüber hinaus gebe es eine Vielzahl von Studien, die keine Hinweise auf eine Anreicherung von Glyphosat im Organismus erbracht hätten.

Grundsätzlich bleibe zu gemessenen Gehalten von Fremdstoffen in der Muttermilch festzustellen, dass durch den enormen Fortschritt der analytischen Methodik in den vergangenen 30 Jahren heute fast jede Substanz bei entsprechendem Aufwand auch in Muttermilch nachzuweisen sei, erläuterten das BfR und die Stillkommission. Der alleinige Nachweis könne daher kein ausreichender Grund für eine Besorgnis sein; entscheidend sei in jedem Fall die Höhe der Gehalte, die gesundheitlich bewertet werden müssten. AgE