Eckpunkte für mehr Tierwohl

Unter dem Motto „Eine Frage der Haltung – neue Wege für mehr Tierwohl“ hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) am Mittwoch in Berlin seine Tierwohl-Offensive präsentiert.

Mit deren Start will Schmidt den Tierschutz stärker in die Mitte der Gesellschaft rücken, wie er im Beisein des Präsidenten des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, erklärte. Der Bundeslandwirtschaftsminister mahnte Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verbraucher, gemeinsam neue Wege zu beschreiten: Bewegen müssten sich aber nicht nur die Tierhalter, sondern auch die Verbraucher. Tierwohl sei ist eine Frage der Haltung – nicht nur in den Ställen, sondern auch in den Köpfen.

Beim Kampf für mehr Tierschutz in der Nutztierhaltung setzt der Minister auf eine „verbindliche Freiwilligkeit“ und nannte namentlich die von der Veredlungsbranche auf den Weg gebrachte Initiative Tierwohl als Positivbeispiel. Falls der Tierwohlfortschritt auf freiwilliger Basis jedoch zu wenig voranschreite, sei er notfalls auch bereit, gesetzgeberisch tätig zu werden. Und Schmidt setzte auch gleich eine Frist: Seine Tierwohl-Offensive ist auf zwei Jahre ausgelegt. Es dürfe nicht bei „schönen Worten“ bleiben, so der Minister. Vielmehr müssten bewertbare und klare Indikatoren entwickelt werden, die den Erfolg der freiwilligen Initiativen messbar machen und Ziele vorgeben.

Schmidts Eckpunkte beinhalten ein umfangreiches Maßnahmenpaket, das auch Versuchs-, Haus- und Begleittiere umfasst. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt aber in der Nutztierhaltung:

So soll bereits im ersten Quartal 2015 der Entwurf einer freiwilligen Vereinbarung zum Verzicht auf sogenannte nicht-kurative Eingriffe, wie etwa das Kupieren der Schwänze bei Schweinen und von Hühnerschnäbeln, vorliegen. Es sollen so schnell wie möglich tiergerechte, aber auch praxistaugliche Lösungen gefunden werden.

Ställe in Deutschland sollen künftig am Tierwohl orientiert sein. Mitte 2015 wird es Grundlagen für ein Prüf- und Zulassungsverfahren für serienmäßig hergestellte Stalleinrichtungen geben (Tierschutz-TÜV) – in einem ersten Schritt für den Bereich der Legehennen.

Zudem sollen Anforderungen an die Sachkunde der Personen definiert werden, die mit landwirtschaftlichen Nutztieren umgehen. „Jeder, der mit Tieren arbeitet, muss sich der Würde des Tieres bewusst sein und ihnen mit Rücksicht und Respekt begegnen“, so Schmidt. In einem Netz von Demonstrationsbetrieben sollen bis Ende 2015 besondere Tierschutzbedingungen in die Praxis umgesetzt werden. Wal

Mehr zum Thema lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 39/2014 am 25. September.