Durchsuchung im Landgestüt

Beamte des Landeskriminalamtes NRW und der Staatsanwaltschaft Münster haben das Landgestüt in Warendorf durchsucht. "Drei Personen aus der Führungsebene" wird Vorteilsannahme in Bezug auf eine Reise in den arabischen Raum vorgeworfen.

Rund ein Dutzend Beamte des Landeskriminalamtes NRW sowie der Staatsanwaltschaft Münster haben am Mittwoch dieser Woche, 10. Februar, den Verwaltungstrakt des nordrhein-westfälischen Landgestütes in Warendorf durchsucht. In der mehrstündigen Aktion wurden zahlreiche Unterlagen und Computer beschlagnahmt.

(K)eine Antwort

Die Pressestelle des Landgestütes verweigerte jegliche Information zum Vorgang und verwies an das aufsichtführende Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Düsseldorf. Die Pressestelle des Ministeriums antwortete mit einer E-Mail folgenden Inhalts:

"Das Umweltministerium wurde gestern (10. Februar – Anm. d. Redaktion) über Beweissicherungsmaßnahmen der zuständigen Staatsanwaltschaft beim Nordrhein-Westfälischen Landgestüt Warendorf in Kenntnis gesetzt. Dem Vernehmen nach besteht gegen Beschuldigte der Leitungsebene des Landgestüts Warendorf der Tatverdacht der Vorteilsannahme. Das Umweltministerium hat den ermittelnden Behörden volle Kooperation zugesichert. Damit der international gute Ruf des Landgestüts keinen dauerhaften Schaden nimmt und im Sinne der betroffenen Beschäftigten, strebt das Ministerium eine rasche Klärung der Vorwürfe an."

Untersuchungen können sich hinziehen

Auf Nachfrage hieß es aus dem Ministerium, dass gegen mehrere Personen ermittelt werde und das Landeskriminalamt an der Aktion beteiligt war. Die federführende Staatsanwaltschaft in Münster teilte mit, dass gegen insgesamt drei Personen aus der Führungsebene des Landgestütes im Zusammenhang mit Reisen in den arabischen Raum wegen des Verdachts der Vorteilsannahme ermittelt werde. Die Untersuchungen könnten sich noch länger hinziehen, da man erst am Anfang der Ermittlungsarbeit stehe, so der Münsteraner Oberstaatsanwalt Steffan Lechtape. Thomas Hartwig