Deutsches Milchkontor DMK will sparen

Das Kostensenkungsprogramm soll schon in didesem Jahr 60 Mio. € bringen, stellte das Management bei der Bilanzpressekonferenz in Aussicht.

Die Führung des Deutschen Milchkontors (DMK) sieht sich in ihrem Kurs bestätigt. Bei der Bilanzpressekonferenz der größten deutschen Molkereigenossenschaft in Bremen stellten die Geschäftsführer am Dienstag die Ergebnisse für das Jahr 2015 und die Pläne für das Jahr 2016 vor.

Milchpreis am Tiefpunkt

Rund 60 Mio. € soll ein Sparprogramm bringen, das schon im vergangenen Jahr angestoßen wurde, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Umgerechnet auf die DMK-Verarbeitungsmenge von mehr als 6 Mrd. kg, entspricht das einem Wert von knapp einem Cent je kg Milch. Wenn das Geld in die Auszahlung wandert, kann es helfen, die Krise abzumildern, aber ist kein Ersatz für bessere Markterlöse. Das ist auch dem Management klar.

Für den Monat Juni zahlt DMK seinen Mitgliedern einen Basispreis von 20 Cent/kg und ist damit an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Als Durchschnittswert des vergangenen Jahres nennt DMK selbst inklusive aller Zuschläge und der Dividende von 4 % auf die eingezahlten Geschäftsguthaben einen Wert von 27,57 Cent/kg.

Für eine bessere Leistung soll auch die zum 1. April realisierte Verschmelzung mit dem niederländischen Käsehersteller DOC Kaas (1000 Milcherzeuger, 1 Mrd. kg Milchverarbeitung) sorgen. Geschäftsführungssprecher Dr. Josef Schwaiger erwartet Synergien auch ohne direkte Investitionen, beispielsweise durch eine bessere Koordination von Einkauf, Milch­anfuhr und Produktion.

Mindestgewinn 13 Mio. €

Der Umsatz innerhalb des DMK-Konzerns, zu dem etliche Tochtergesellschaften gehören, belief sich im vergangenen Jahr auf rund 4,6 Mrd. € (2014: 5,3 Mrd. €). Den größten Anteil daran hatten Käse mit 25 %, Frischmilchprodukte mit 14 %, Butter (11 %) und Milchpulver (10 %).

Volkmar Taucher, der für das Zahlenwerk des DMK als Geschäftsführer verantwortlich ist, betonte, dass Deutschland mit 60 % Umsatzanteil nach wie vor der wichtigste Markt ist,. Fast ein Drittel des Umsatzes wird in anderen EU-Staaten erwirtschaftet und nur 8 % in sogenannten Drittländern. Rund 12 % der verarbeiteten Milchmenge sind insgesamt in die meist lukrativen Geschäfte mit Markenprodukten geflossen.

Der Jahresabschluss 2015 nennt bei einer Bilanzsumme von 1,56 Mrd. € und einer Eigenkapitalquote von knapp 37 % einen Jahresüberschuss von 13 Mio. € (2014: 42 Mio. €). Das Geld, das nicht unbedingt im Unternehmen gebraucht wird, ist direkt in die Milchgeldauszahlung geflossen, betonten die Manager. So sei es auch in diesem Jahr geplant; der nötige „Mindestgewinn“ von rund 13 Mio. € soll aber auch 2016 bleiben. ri