Das Klima macht der Eiche zu schaffen

Die Eiche ist in Nordrhein-Westfalen die zweitwichtigste Baumart. Mit einem Anteil von 16 % ist sie ein prägendes Element unserer Kulturlandschaft. Dies gilt insbesondere für das Münsterland, auf deren oft sandigen Böden die nicht allzu anspruchsvolle Eiche sehr gute Lebensbedingungen vorfindet. Doch ohne Hilfe von außen wird die Eiche in Zukunft einige Probleme bekommen. Das zeigten Forstexperten auf einer Tagung im Forstlichen Bildungszentrum in Arnsberg.

Sowohl die Trauben- als auch die Stieleiche schließen ihr Höhenwachstum im Alter von rund 120 bis 200 Jahren ab. Bei guter Pflege liefern sie dann wertvolles Schnitt- oder Furnierholz.

Alte Bäume, riesige Kronen

Das macht die Eiche für Waldbesitzer zu einer höchst attraktiven Baumart. Aber auch die Natur profitiert von ihr. Denn gerade alte Bäume bieten mit ihren riesigen Kronen mehr als 1000 Käferarten und ebenso auch vielen inzwischen selten gewordenen Vogel- und Pilzarten ein Zuhause.

Schon jetzt aber machen die Klimaveränderungen der Eiche zu schaffen: Im Zusammenspiel von steigenden Temperaturen, Wassermangel, Befall durch pathogene Pilze und Blattfraß von Schmetterlingsraupen – die sogenannte Eichenkomplex-Krankheit – werden viele Eichenbestände erheblich geschädigt und sterben ab.

Um solche Bestände zu schützen und möglichst zu vergrößern, hat die Landesforstverwaltung ein zukunftsweisendes Bewirtschaftungskonzept entwickelt. Dieses zielt darauf ab, Eichen mit möglichst starken und astfreien Stämmen sowie großen und vitalen Kronen in Mischung mit anderen Laub- und Nadelbäumen zu erzeugen. BK

Einen ausführlichen Bericht zur Tagung finden Sie in der kommenden Woche im Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe, Folge 41, vom 9. Oktober 2014.