Biogas: Wirtschaftlichkeit in Gefahr



Dieses Fazit zieht das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) in seinem am gestrigen Montag veröffentlichten Monitoring-Zwischenbericht zur Stromerzeugung aus Biomasse. Daher könne nur noch mit einem sehr geringen Ausbau an Standorten mit sehr günstigen Bedingungen gerechnet werden.

2013 nur 200 neue Anlagen

Das Biomasseforschungszentrum weist darauf hin, dass sich bereits im vergangenen Jahr der Zubau, „nicht zuletzt durch die unsicheren politischen Rahmenbedingungen“, verlangsamt habe. So wurden 2013 laut DBFZ insgesamt rund 200 Biogasanlagen zugebaut, während es im Jahr 2011 noch etwa 1.300 gewesen waren. Maßgebliche Entwicklungen im vergangenen Jahr seien Erweiterungen und eine zunehmende Flexibilisierung gewesen.

Der Fachverband Biogas (FvB) erwartet für 2014 ein historisches Tief beim Neubau von Biogasanlagen. Nach einer vom Verband vorgelegten Schätzung soll in diesem Jahr lediglich eine Gesamtleitung von 37 MW neu ans Netz gehen. Durch Re­powering- und Flexibilisierungsmaßnahmen könnten weitere 90 MW hinzukommen. Für seine Prognose hatte der FvB Branchenteilnehmer aus den eigenen Verbandsreihen befragt.

Die Lage in Nordrhein-Westfalen

Auch in Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jahr kaum noch neue Biogasanlagen gebaut worden. Wie die Landwirtschaftskammer NRW mitteilte, gab es Ende 2013 in unserem Bundesland 607 Biogasanlagen; das waren 22 mehr als ein Jahr zuvor. Die installierte elektrische Gesamtleistung habe 275 MW betragen und damit nur 25 MW mehr als 2012.

Der Neubau kleiner Biogasanlagen mit nicht mehr als 75 kW elektrischer Leistung, der durch die Novelle des EEG gefördert ­werden sollte, liege ebenfalls weit hinter den Erwartungen zurück. In Nordrhein-Westfalen gibt es laut Kammerangaben zurzeit 33 Biogasanlagen in der Leistungsklasse bis 75 MW; 22 davon seien seit 2012 in Betrieb genommen worden. Oberhalb von 75 kW seien dagegen 2013 so gut wie keine neuen Biogasanlagen gestartet. AgE