Biodiesel umweltschädlicher als Erdöl?

Der Naturschutzbund Deutschland hat eine Untersuchung veröffentlicht, nach der Biodiesel aus Palmöl eine verheerende Ökobilanz hat. "Tatsachenverdrehung" ,sagt der Verband der Biokraftstoffindustrie.

Die Ökobilanz von Biodiesel ist verheerend. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Naturschutzbund Deutschlands (NABU).

Für den Ölpalmenanbau würden Wälder abgeholzt und Moore zerstört. Das hat fatale Folgen für Klima- und Ökosysteme, teilte der Verband mit.

Zwischen 2010 und 2014 hat sich die Beimischung von Biodiesel versechsfacht. 45% der Palmölimporte der EU werden für die Herstellung von Biodiesel verwendet. Dabei ist die Treibhausgasbilanz laut der Untersuchung im Durchschnitt 80% schlechter als bei Diesel aus fossilen Rohstoffen.

Der NABU forderte die Europäische Union auf, ihre Biokraftstoffpolitik zu ändern und die Beimischungsqoute bis 2020 auf Null zu setzen. Mit einer "Verkehrswende" und der Umstellung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel will der NABU Treibhausgasemissionen verringern.

Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) wirft dem NABU Tatsachenverdrehung vor. Für die Herstellung von Biodiesel dürfe nur Palmöl verwendet werden, für dessen Anbau nicht gerodet wird. Auch die Autoren der Studie warnten vor einer einseitigen Berücksichtigung der indirekten Effekte. AgE