Ausstieg aus Kükentötung



Bis Ende 2016 werde ein Prototyp zur Geschlechtsbestimmung im Ei vorliegen, so Christian Schmidt. „Wenn ein solches Gerät auf dem Markt erhältlich ist, gibt es für die Brütereien keine Rechtfertigung mehr, männliche Küken auszubrüten und zu töten“, sagte der Bundeslandwirtschaftsminister am gestrigen Montag in Leipzig. Im Mittelpunkt des Besuchs stand das gemeinsam von den Universitäten Leipzig und Dresden durchgeführte Verbundforschungsprojekt zur spektroskopischen Geschlechtsbestimmung im Hühnerei.

Eine Lösung ist in Sicht

Sein Ziel sei, so der Minister, „dass das Kükenschreddern 2017 aufhört“. Voraussetzung dafür sei allerdings die Mitwirkung der Wirtschaft. Er sei fest davon überzeugt, „dass wir gemeinsam in den nächsten eineinhalb Jahren eine Technologie entwickelt haben, die dann flächendeckend vermarktet werden kann und mit der das Kükentöten zur Vergangenheit gehören wird.“

Mit dem in Aussicht stehenden Gerät könnten das Geschlecht im nur drei Tage bebrüteten Ei bestimmt und die Eier entsprechend automatisch sortiert werden. Bislang seien mehr als 2 Mio. € in das Forschungsvorhaben geflossen. „Auch bei der praktischen Umsetzung werde ich nicht locker lassen.“, kündigte Schmidt an.

Kritik aus NRW und Niedersachsen

NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel ist von Schmidts Zeitplan nicht besonders angetan. Er hat angekündigt, dass NRW einen Antrag auf Änderung des Tierschutzgesetzes im Bundesrat stellen wird, um die Kükentötung schnellstmöglich zu beenden. Schmidt warf er vor, auf Zeit zu spielen und sich hinter Absichtbekundungen und Forschungsvorhaben zu verstecken. Auch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer drängt auf schnellere Lösungen. AgE/hu


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